Vogels Wünsche: Rollkoffer, Hund und irgendwann Nachwuchs

Berlin – Wenn Kristina Vogel nach sechs Monaten im Krankenhaus zu Weihnachten nach Hause zurückkehrt, freut sich die querschnittsgelähmte Bahnrad-Olympiasiegerin erst einmal auf «ein leckeres Essen».

Geschenkemäßig sei sie «ganz einfach gestrickt», wie sie im Interview der Deutschen Presse-Agentur erklärt. «Auf der Wunschliste sind Sachen, die ich gebrauchen kann, wie ein Rollkoffer mit vier Rollen.» Auch an einen Hund denke sie schon lange. «Jetzt ist es aber noch zu früh», sagt die 28-Jährige, die auch irgendwann eine Familie gründen will. Das sei aber nicht konkret. «Ich muss erst einmal ankommen, mit mir und auch mit der Behinderung klarkommen.»

Vogel ist seit ihrem tragischen Trainingsunfall in Cottbus am 26. Juni in Cottbus auf den Rollstuhl angewiesen. Die Rekord-Weltmeisterin war mit einem niederländischen Juniorenfahrer zusammengestoßen. Kontakt hat es mit ihm nicht gegeben, das sei für sie auch nicht wichtig. «Andererseits denke ich auch an den Jungen. Wenn ich wüsste, dass ich eine Kristina Vogel in den Rollstuhl gebracht habe, würde es mir auch nicht gut gehen.»

Die Erfurterin ist mit ihrem Schicksal offen umgegangen und hat dafür viel Zuspruch erhalten. «Ich will raus, meine Story erzählen, die Leute motivieren und auf der Reise mitnehmen», sagt Vogel. An eine paralympische Karriere denkt sie dabei nicht. «Ich komme nicht zurück und verliere. Wenn ich zurückkomme, will ich auch gewinnen. Das ist eine Sache von mindestens vier Jahren», betont die Zweitplatzierte bei der Wahl zu Deutschlands Sportlerin des Jahres. Dem Radsport will sie mit ihrer Expertise erhalten bleiben.


(dpa)

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