Hannover – DFB-Präsident Reinhard Grindel hat den Chef des Fußball-Weltverbandes, Gianni Infantino, für die Pläne eines geplanten Milliarden-Deals um FIFA-Rechte kritisiert.
«Durch die intransparente Art und Weise, wie er mit diesen Themen umgeht, bestärkt er viele Vorurteile über die FIFA», sagte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes dem Sportbuzzer. Grindel beschreibt sein Verhältnis zum FIFA-Chef generell als distanziert: «Es ist von unterschiedlichen Sichtweisen auf Sachthemen geprägt.» Anders als etwa mit UEFA-Präsident Alexander Ceferin gebe es mit Infantino «diesen intensiven Austausch nicht».
Infantino will zwei neue Turnierformate schaffen: eine Weltliga für Nationalteams und eine auf 24 Mannschaften erweiterte Club-WM. Außerdem waren Pläne bekannt geworden, nach denen die FIFA die Wettbewerbe und wichtige Vermarktungsrechte für 25 Milliarden Dollar an ein Finanzkonsortium verkaufen will. Die Firmen sollen laut Medienberichten enge Kontakte nach Saudi-Arabien haben. Infantino sollte den Posten des Aufsichtsratschef besetzen.
Grindel forderte eine breite Debatte um die Vorhaben. «Ich würde es begrüßen, wenn die FIFA einen offenen Diskussionsprozess aufsetzt und die Betroffenen – also die Clubs, die Ligen und die Verbände – viel stärker in die Diskussionen einbezieht», sagte Grindel. Bis zum nächsten Treffen des FIFA-Rates im März in Miami soll ein mit Vertretern aller sechs Kontinentalverbände besetzte Task Force die Möglichkeiten einer Einführung der Club-WM mit 24 Mannschaften und eines Trans-Kontinentalturniers prüfen.
(dpa)