Nürnberg – Verständnis für den angekündigten Fanboykott im ersten Montagsspiel dieser Saison können sowohl Michael Köllner als auch Heiko Herrlich aufbringen. «Ich finde es gut, dass den Fans Gehör geschenkt wird», sagte Leverkusens Trainer Herrlich vor dem Duell (20.30 Uhr) mit Nürnberg.
«Ich habe Verständnis, dass Fans ihren Unmut über die Kommerzialisierung des Fußballs und gewisse Regularien zeigen», lautet das Motto bei Nürnbergs Coach Köllner. «Allerdings schaden sie mit solchen Aktionen der Mannschaft.»
Aus Protest gegen fan-unfreundliche Anstoßzeiten – vor allem bei den Montagsspielen – wollen Anhänger in der ersten Hälfte unter anderem keine Gesänge organisieren. In Leverkusen hatten Fans sogar angekündigt, die Partie komplett zu boykottieren. Auf jeden Fall wird Bayer von deutlich weniger Sympathisanten unterstützt als üblich, rund 360 sollen die Mannschaft begleiten.
Dabei haben sich die Vereinsvertreter längst darauf geeinigt, dass die ungeliebten Montagsspiele im neuen Fernsehvertrag von der Saison 2021/22 an gestrichen werden.
Stimmungsboykott hin, Stimmungsboykott her: Nach sechs sieglosen Bundesligapartien am Stück wollen sich die Franken mit einem Dreier endlich wieder Luft im Abstiegskampf verschaffen. Viel «Herz, Laufstärke und Kampfgeist» sei gegen Bayer gefordert, mahnte Köllner zum Abschluss des 13. Spieltags an.
«Auch wenn die Nürnberger aus den vergangenen sechs Spielen nur zwei Punkte geholt haben, sie haben es in diesem Zeitraum immerhin geschafft, gegen Top-Mannschaften wie Augsburg beziehungsweise Frankfurt einen Punkt mitzunehmen», merkte Herrlich an, der seinen 47. Geburtstag feiert.
Die drei Punkte will das Bayer-Team auf jeden Fall mitnehmen, das die vergangenen fünf Partien gegen den «Club» für sich entschieden hat. «Wir haben vergangene Woche gegen Stuttgart gewonnen, jetzt wollen wir nachlegen. Wenn uns das gelingen sollte, dann sieht die Tabelle schon mal ein bisschen besser aus», sagte Herrlich. «Aber wir sind noch lange nicht da, wo wir hinwollen.» Derzeit liegt Leverkusen nur vier Punkte vor den Nürnbergern.
(dpa)