Düsseldorf – In der laufenden Saison der 2. Fußball-Bundesliga haben schon sechs der 18 Vereine ihre Trainer ausgetauscht – der FC Ingolstadt nahm sogar bereits zwei Wechsel vor. Die Deutsche Presse-Agentur gibt einen Überblick, wie sich die Maßnahmen bei den Clubs niederschlugen.
Hamburger SV (1. Tabellenplatz): Hannes Wolf ersetzte am 23. Oktober Christian Titz. Damals war der Bundesliga-Absteiger Fünfter mit einem Punkt Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz. Vorstandschef Bernd Hoffmann und Sportdirektor Ralf Becker hatten Zweifel, dass der bei Fans und Mannschaft beliebte Titz die Bundesliga-Rückkehr schaffen könnte. Mit Wolf (3 Siege, 1 Remis) hat der HSV die Tabellenspitze übernommen. An der Spielweise änderte der neue Coach nur Feinheiten. Wichtigste Neuerung: Torjäger Pierre-Michel Lasogga spielt jetzt immer, wenn er denn fit ist.
Dynamo Dresden (10.): Am 11. September übernahm Maik Walpurgis die Dynamo-Profis. Zuvor hatte Cristian Fiel das Team nach der Entlassung von Uwe Neuhaus als Interimslösung betreut. Walpurgis führte die verunsichert wirkenden Sachsen zurück in das gesicherte Mittelfeld. In elf Spielen gewann Dynamo fünf Mal und spielte dreimal Unentschieden. Zu den drei Niederlagen gehört aber auch das 1:8 beim 1. FC Köln, die höchste Pleite der Dresdner Vereinsgeschichte. Als Zehnter hat Dynamo drei Punkte Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz.
MSV Duisburg (15.): Torsten Lieberknecht landete in seinem ersten Spiel auf der Duisburger Trainerbank einen Coup. Mit dem am 1. Oktober freigestellten Coach Ilja Gruew holte Duisburg in acht Spielen nur zwei Punkte, bevor Lieberknecht den damaligen Tabellenletzten MSV zum 2:1 beim seinerzeitigen Tabellenführer 1. FC Köln führte. In den bisher sechs Ligapartien unter Lieberknecht kassierte Duisburg nur eine Niederlage, holte elf Zähler und erreichte zudem das Achtelfinale im DFB-Pokal. Maßgeblicher Faktor für den Aufschwung war die Fokussierung des Pfälzers auf die Defensive: In den zurückliegenden vier Pflichtspielen blieb Duisburg ohne Gegentor. Und das Glück kehrte zurück: Gleich zwei Eigentore von Gegnern führten zu Punktgewinnen.
SV Sandhausen (16.): Nach mehr als zwei Jahren musste Kenan Kocak nach dem neunten Spieltag seinen Trainerposten beim SV Sandhausen räumen. Der Club war zu diesem Zeitpunkt mit einem Sieg und sechs Niederlagen Vorletzter, punktgleich mit Duisburg und Ingolstadt. Nachfolger Uwe Koschinat holte gleich zum Auftakt ein 4:0 gegen den FC Ingolstadt und beendete die Serie von fast neun Monaten ohne Heimsieg. Seither aber sind nur noch zwei weitere Punkte hinzugekommen.
1. FC Magdeburg (17.): Die Trennung vom langjährigen Magdeburger Erfolgstrainer Jens Härtel kam nach nur einem Sieg doch ein wenig überraschend. Michael Oenning übernahm am 14. November, verlor aber sein Debüt in Fürth durch ein Tor in der Nachspielzeit mit 2:3. Magdeburg spielte indes offensiver und attraktiver als zuvor. Im Heimspiel am Sonntag gegen Bochum muss sich zeigen, ob so das neue FCM-System funktioniert.
FC Ingolstadt (18.): Als Stefan Leitl nach dem sechsten Spieltag gehen musste, waren die Schanzer Viertletzter. Dann trat der frühere Bremer Alexander Nouri seine Nachfolge an. Acht sieglose Partien später trennten sich die Oberbayern auch von ihm. Mittlerweile sind sie Tabellenletzter. Es war viel Pech im Spiel, die Ingolstädter offenbarten unter Nouri aber auch immer wieder Mängel in Sachen Einstellung. U19-Coach Roberto Pätzold hat vorübergehend übernommen.
(dpa)