Nationalmannschaft zieht für Holland-Spiel um

Kaiserau – Für das letzte Länderspiel des enttäuschenden WM-Jahres zieht die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am Sonntag nach Kaiserau um.

Um 11.30 Uhr ist der Abflug der Sondermaschine von Leipzig Richtung Westen terminiert. In der Sportschule in der Nähe von Dortmund bereitet Bundestrainer Joachim Löw seine Auswahl auf die abschließende Partie in der Nations League am Montag (20.45 Uhr) gegen die Niederlande vor.

Trotz des bereits besiegelten Abstiegs aus der A-Liga des neuen UEFA-Wettbewerbs fordert die Sportliche Leitung eine Fortsetzung des zuletzt beim 3:0 gegen Russland gezeigten Aufwärtstrends. «Am Herangehen an das Spiel am Montag hat sich nichts geändert. Das ist einfach noch einmal ein Prestige-Duell. Zweitens wollen wir noch unsere Entwicklung vorantreiben», sagte Teammanager Oliver Bierhoff.

Die Enttäuschung über das zweite sportliche Scheitern in einem Wettbewerb nach dem historischen WM-Vorrundenaus im Sommer in Russland ist spürbar. «Wir müssen uns vieles wieder erarbeiten, das muss man ganz einfach so sehen. Das wird vielleicht noch spürbarer, wenn es mit so einem Abstieg verbunden ist als wenn man gerade nochmal so vorbeischlittert. Das ist vielleicht der positive Aspekt, dass wir uns jetzt bewusst werden, dass wir von Null starten», sagte Bierhoff.

Löw kann gegen die Niederländer, die mit einem Sieg auf Schalke noch das Finalturnier der Nations League erreichen können, wieder Toni Kroos einsetzen, dem er gegen Russland noch eine Pause zugestanden hatte. Marco Reus stand nach seiner Knöchelblessur wieder auf dem Trainingsplatz. Ob er auch spielen kann, will Löw am Sonntag entschieden. Julian Draxler hingegen fehlt nach einem Trauerfall in der Familie auch gegen Holland.

Mit bislang vier Siegen, zwei Unentschieden und sechs Niederlagen ist das Jahr 2018 das schlechteste Jahr in der mehr als zwölfjährigen Ära von Löw als DFB-Chefcoach. Nur fünf Siege in einem Jahr hatte es unter Löw erst einmal gegeben, 2015. Damals absolvierte die Nationalmannschaft ohne Sommerturnier aber auch nur neun und nicht 13 Spiele insgesamt. Sechs Niederlagen in einem Jahr sind Negativrekord in der 111-jährigen DFB-Länderspielgeschichte.


(dpa)

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