Phillip Island – Deutschlands Motorrad-Asse sehen auch in der finalen Phase der Weltmeisterschaft nur die Hinterräder der Konkurrenz.
Trotz verheißungsvoller Qualifyings sprangen für Marcel Schrötter und Philipp Öttl beim Großen Preis von Australien in Phillip Island am Sonntag keine Spitzenplätze heraus. Moto2-Pilot Schrötter aus Pflugdorf kam beim drittletzten Lauf der WM-Serie als Neunter wenigstens noch in die Top Ten. Philipp Öttl aus Bad Reichenhall rettete im Rennen der Moto3-Klasse auf Rang 15 gerade noch einen WM-Punkt.
Schrötter hatte im Qualifying Hoffnungen auf seinen zweiten Podestplatz in der WM-Serie genährt. Im Rennen hatte der Bayer allerdings Pech. Seine Maschine sprang in der Startaufstellung nicht an, so dass er vom letzten Platz losfahren musste. «Man denkt nicht viel, es ist ein komplett anderes Rennen. Man hat nichts mehr zu verlieren: dann erst recht. Der Druck fällt weg», beschrieb der 25-Jährige die missliche Situation bei speedweek.com.
Insofern ist der neunte Rang sogar als Erfolg zu werten. Im Ziel lag Schrötter 6,25 Sekunden hinter dem Sieger Brad Binder aus Südafrika. WM-Spitzenreiter Francesco Bagnaia aus Italien musste sich mit Rang zwölf begnügen, behauptete aber die Führung in der Gesamtwertung mit 38 Punkten Vorsprung auf den Portugiesen Miguel Oliveira.
Auch Öttl konnte den sechsten Platz aus dem Qualifying nicht bestätigen. In einem spannenden Rennen siegte der Spanier Albert Arenas. Sein Landsmann Jorge Martin wurde Fünfter und übernahm die Gesamtführung vom Italiener Marco Bezzecchi, der stürzte und ausschied. Martin liegt vor den beiden ausstehenden WM-Läufen in Sepang/Malaysia und Valencia nun zwölf Punkte vor Bezzecchi.
Im Rennen der MotoGP kam der alte und neue Weltmeister Marc Marquez aus Spanien, der von der Pole Position gestartet war, nach einer Kollision mit dem Franzosen Johann Zarco nicht ins Ziel. «An dieser Stelle sind wir über 300 Stundenkilometer schnell. Ich habe spät gebremst, und Johann hatte den Windschatten von zwei Bikes», sagte Marquez. «In meinen Augen war es ein Rennunfall. Ich habe heute wirklich Glück gehabt, denn wir sind beide okay, und das ist das Wichtigste.» Der Tagessieg ging an den Spanier Maverick Viñales.
(dpa)