Kein Roter Teppich für Funkel bei der Eintracht

Frankfurt/Main – Beim ersten Wiedersehen mit Trainer-Dino Friedhelm Funkel seit acht Jahren will DFB-Pokalsieger Eintracht Frankfurt seinem Ex-Coach keinen Roten Teppich ausrollen.

«Wir haben zuletzt den Bock umgestoßen. Die Mannschaft glaubt an die eigene Stärke, ist hungrig und willig. Ich erwarte, dass wir den eingeschlagenen Weg weitergehen», forderte Eintracht-Trainer Adi Hütter im Duell mit Aufsteiger Fortuna Düsseldorf zum Auftakt des achten Bundesliga-Spieltages am Freitag (20.30 Uhr) die nächsten drei Punkte.

Mit einem Sieg würde der Tabellensiebte aus Hessen (10 Punkte) zumindest über Nacht zu den Bayern (13) aufschließen. Diese Aussicht dürfte das Hütter-Team zum Start der nächsten Fußball-Festwochen mit sechs Spielen innerhalb von 24 Tagen zusätzlich beflügeln. «Wir freuen uns auf die kommenden Partien. Wenn wir die Serie erfolgreich beginnen, wäre das toll», sagt Hütter. Das Ziel bis zur nächsten Länderspielpause Mitte November ist klar: «Wir können uns in der Bundesliga in den Top Ten festbeißen und in der Europa League das Weiterkommen perfekt machen.»

Zunächst gilt die volle Konzentration aber dem Duell gegen Düsseldorf, wo Funkel seit zweieinhalb Jahren die sportlichen Fäden zieht. «Richtig gut kenne ich ihn nicht», sagt Hütter über seinen Kollegen. «Aber er hat sich immer wieder etabliert und eine beeindruckende Bilanz aufzuweisen. Er ist ein toller Typ und ein toller Trainer», lobt der Österreicher den 64 Jahre alten Fußball-Lehrer.

Von 2004 bis 2009 betreute Funkel die Hessen in insgesamt 194 Spielen und führte sie in seiner Ära aus der 2. Liga ins Oberhaus sowie ins Pokalfinale und in die Europa League. 2010 kehrte er mit Hertha BSC zum ersten und bisher einzigen Mal an seine alte Wirkungsstätte zurück. Entsprechend groß ist die Vorfreude bei ihm. «Ich freue mich auf die Rückkehr nach Frankfurt. Es war mit die schönste Zeit, die ich je als Trainer erlebt habe», sagt Funkel.

Mit seiner Mannschaft erwartet ihn aber keine gemütliche Kaffeerunde, bei der man in Erinnerungen schwelgen kann. Nach einem durchwachsenen Saisonstart überzeugte die Eintracht vor der Länderspielpause mit drei Siegen in Serie gegen Hannover 96 (4:1), Lazio Rom (4:1) und bei der TSG 1899 Hoffenheim (2:1). Daran will sie auch ohne den gesperrten Ante Rebic anknüpfen. «Er ist natürlich ein Schlüsselspieler, aber wir haben das auch ohne ihn schon gut gemacht», sagt Hütter.

Die Statistik spricht klar für die Hausherren, die von bisher 44 Bundesligaduellen 22 gewannen und nur zehn verloren. Das bisher letzte Kräftemessen im Mai 2013 entschieden die Frankfurter mit 3:1 für sich. Funkel, der mit der Fortuna bisher erst fünf Punkte gesammelt hat und auf Rang 17 im Tabellenkeller verharrt, erwartet daher einen unangenehmen Abend. «Nach anfänglichen Problemen hat es Adi Hütter geschafft, die Eintracht in die richtige Spur zu bringen. Die Mannschaft ist individuell sehr gut besetzt, gerade im offensiven Bereich», lobt er. Seine Marschroute: Hinten kompakt und leidenschaftlich verteidigen, vorne mutig und entschlossen agieren.


(dpa)

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