Suzuka – Lewis Hamilton kann schon in zwei Wochen in Austin zum fünften Mal den Formel-1-Titel gewinnen. Nach seinem Sieg in Suzuka nimmt der Mercedes-Star 67 Punkte Vorsprung auf den frustrierten Sebastian Vettel mit zum viertletzten Saisonlauf in die USA.
HAMILTON IST NICHT MEHR AUFZUHALTEN
Vier Siege in Serie, sechs in den vergangenen sieben Rennen – der Titelverteidiger hat sich in der zweiten Saisonhälfte in eine Superform gesteigert. «Wir haben Kurs gehalten, unseren Plan durchgezogen, immer abgeliefert. Darauf bin ich stolz», sagte Hamilton. Als Ferrari und Rivale Vettel immer mehr Schwächen zeigten, war der 33-Jährige eiskalt zur Stelle. «Es ist ein Marathon, kein Sprint», betonte der Brite mit Blick auf die zuletzt steil angestiegene Mercedes-Leistungskurve. Holt Hamilton nun in zwei Wochen in Austin acht Punkte mehr als Vettel, ist ihm der nächste Titel schon sicher.
VETTEL UND FERRARI SIND VÖLLIG AUS DER SPUR
Der Absturz des Hessen in der WM ist ziemlich erstaunlich. Noch im Sommer hatte er das schnellste Auto und kam als WM-Führender zum Heimspiel nach Hockenheim. Dann verschenkte er den Sieg mit einem Ausrutscher im Regen, seither häuften sich die Fehler bei ihm und seinem Team. «Wir gewinnen und verlieren zusammen», sagte Teamchef Maurizio Arrivabene. Dass die Roten aber in den entscheidenden Saisonphasen zu Dauer-Verlierern geworden sind, muss Vettel Sorgen machen. Auch im vierten Ferrari-Jahr wird es wieder nichts mit der Weltmeisterschaft. Und es stellt sich mehr denn je die Frage, ob der Deutsche mit diesem Team überhaupt irgendwann die WM holen kann.
MAX VERSTAPPEN KENNT KEIN PARDON
Es war die am meisten diskutierte Szene des Rennens. Als Vettels Überholversuch gegen Red-Bull-Fahrer Verstappen im Crash endete, hatte der Niederländer einmal mehr bewiesen, dass er für niemanden Platz macht. Und auch neben der Piste hielt der 21-Jährige keck seine Linie. «Das zeigt doch, dass auch die erfahrensten Piloten Fehler machen können, wenn sie unter Druck sind», rief er Vettel hinterher. Als hätte der Deutsche nicht schon genug einstecken müssen.
(dpa)