Trondheim – RB Leipzig ist beim norwegischen Rekordmeister Rosenborg Trondheim schon zum Punkten verdammt. Nach der 2:3-Heimniederlage gegen RB Salzburg peilt die Mannschaft von Ralf Rangnick am Donnerstag (18.55 Uhr) in der Gruppe B der Europa League den ersten Sieg an.
SCHUMMEL-VERDACHT: Rosenborgs Vorstandsmitglied Rune Bratseth traut dem Frieden nicht. Er ist nach wie vor davon überzeugt, dass beide RB-Vereine in seiner Gruppe zusammenarbeiten. «Dass man überhaupt diesen Verdacht hat, dass da etwas passieren kann, das ist nicht gut – für die zwei Vereine», sagte er in einem WDR-Interview und denkt schon etwas weiter: «Die Leute denken nach, wenn sie gegeneinander spielen und fragen, was passiert, wenn der vorletzte Spieltag ist und vielleicht brauchen beide einen Punkt?» Für den ehemaligen Bremer ist die Sache klar, «die arbeiten zusammen, anders kann man das nicht nennen. … Von diesem Zusammenhang kommt man nicht weg».
STURMSTÄRKE: Die Leipziger Offensive ist in Norwegen gefragt. Denn der niederländische Rosenborg-Coach Rini Coolen setzt als ehemaliger Verteidiger verstärkt auf die Abwehr. Für Ralf Rangnick nicht wirklich ein Problem. Denn neben dem schnellen Timo Werner, der es bislang (nur) auf zwei Saisontreffer brachte, verbuchten seine Sturmkollegen Yussuf Poulsen und Jean-Kevin Augustin wettbewerbsübergreifend schon jeweils sechs Treffer.
KURZAUSFÄLLE: RB muss kurzfristig auf zwei Stammspieler verzichten. Mittelfeldspieler Kevin Kampl und Spielmacher Emil Forsberg traten die Reise ins kalte Norwegen gar nicht erst mit an. «Kevin ist erkältet, da hätte es keinen Sinn gemacht. Gott sei Dank hat er kein Fieber. Emil hat noch leichte Adduktorenprobleme, dürfte zum nächsten Spiel aber wieder fit sein», sagte Rangnick.
STATISTIK: Es ist das erste Aufeinandertreffen beider Clubs. Leipzig ist aber gewarnt. Immerhin knöpfte der 25-fache norwegische Meister dem FC Bayern zweimal schon einen Punkt in der Champions League ab (1999 und 2000 jeweils 1:1). Auch Borussia Dortmund ließ 1999 beim 2:2 in Trondheim Federn. Insgesamt hat Rosenborg aber nur eines von zwölf Spielen gegen deutsche Teams gewonnen – keines in Trondheim.
TRAINER-STIMME: Ralf Rangnick, RB Leipzig: «Wir haben Trondheim intensiv beobachtet, es ist eine Mannschaft, die stark vom spielerischen Ansatz kommt. Sie versuchen immer über das Fußballerische zu kommen, für hiesige Verhältnisse ist es eine spielstarke Mannschaft.»
(dpa)