Sotschi – Sebastian Vettel vs. Lewis Hamilton – auf dieses eine Duell ließe sich die Formel 1 reduzieren. Im Fahrerlager von Sotschi ist dies aber nicht das einzige Gesprächsthema.
SIECHTUM BEI WILLIAMS UND MCLAREN WM-Schlusslicht Williams war einmal ein stolzes Team. Die Briten Nigel Mansell und Damon Hill zum Beispiel holten für den Rennstall 1992 und 1996 den Fahrertitel. Nicht nur das klamme Williams steckt als englisches Traditionsteam in der Dauerkrise. Bei McLaren ist das genauso. Und das macht den Briten Lewis Hamilton traurig, der 2008 für McLaren den letzten WM-Titel holte. «Ich hoffe einfach, es gibt für sie Licht am Ende des Tunnels», sagte der viermalige Formel-1- Weltmeister. Mit dem neuen Motorenreglement 2021 könnte es dort vielleicht wieder aufwärts gehen. Oder eben auch nicht.
UNRUHE BEI FORCE INDIA Der Kummer bei Force India war groß. Der Rennstall verkündete vor der Sommerpause in Ungarn seine Zahlungsunfähigkeit. Dann gab es Entwarnung: Ein Investoren-Konsortium um den kanadischen Milliardär und Vater des Williams-Piloten Lance Stroll, Lawrence Stroll, einigte sich mit den Insolvenzverwaltern. Jetzt sorgt ein russischer Düngemittelhersteller für Aufregung. Angeblich war das Gebot des Mitbewerbers höher als jenes der Gruppe um Stroll senior. Darüber verlangen die Russen vom Insolvenzverwalter Aufklärung.
PROBLEMFALL OCON Innerhalb eines Sommers schwanden auf einmal die Optionen von Esteban Ocon auf ein Formel-1-Cockpit für 2019. Sein klammes Team Force India dürfte ihn durch Williams-Pilot Lance Stroll ersetzen, dessen Vater Lawrence Stroll neuerdings an dem Rennstall beteiligt ist. Interesse an Mercedes-Zögling Ocon hatten Renault und McLaren. Dann brachen dem Franzosen diese beiden Gelegenheiten weg, mit Renault existierte dem Vernehmen nach sogar schon eine Vereinbarung. Ernüchternd für den 22-Jährigen, der ein beständiger Punktelieferant ist. Ocon hat aber Zuversicht. «Es gibt Gespräche mit Williams», sagte er. Einen Vertrag für 2019 besitzt Ocon aber nicht, die Königsklasse des Motorsports verlassen will er natürlich nicht. «Ich habe das Gefühl, dass ich abseits der Formel 1 nichts dazulernen kann.»
(dpa)