Müheloses 2:0 beim Vize: Bayern siegt auch auf Schalke

Gelsenkirchen – Vierter Sieg für den FC Bayern, vierte Niederlage für den FC Schalke 04: Im ungleichen Duell des Vize-Meisters gegen den Meister hat sich der Trend des bisherigen Saisonverlaufs in der Fußball-Bundesliga bestätigt. 

Die Münchner gewannen in Gelsenkirchen hochverdient und fast mühelos mit 2:0 (1:0). Sie holten damit auch im insgesamt siebten Pflichtspiel dieser Saison den siebten Sieg.

Schalke ist dagegen nach vier Liga-Spieltagen immer noch ohne Punkt und könnte am Sonntag alleiniges Tabellen-Schlusslicht werden. Am Dienstag beim SC Freiburg droht die Einstellung des Negativ-Startrekords unter Trainer Markus Weinzierl aus der Saison 2016/17. Am Ende belegten die Königsblauen vor zwei Jahren Rang zehn.

«Ich habe mich gefreut, wieder zurückzukommen», sagte der Ex-Schalker Leon Goretzka und fügte hinzu: «Wir haben super angefangen. Zwischezeitlich hatten wir Probleme, aber im Endeffekt haben wir verdient gewonnen.» Enttäuscht war dagegen Sebastian Rudy, der jüngst den umgekehrten Weg von München nach Schalke gewählt hat: «Wir haben uns mehr erhofft. In der ersten Halbzeit waren wir gut drin, da hätten wir mehr draus machen müssen. Es war kein schlechtes Spiel von uns. Ich schaue jetzt nicht die Tabelle an. Wir müssen uns steigern.»

Der trotz zwei vergebener Großchancen überragende James Rodriguez (8.) und Robert Lewandowski mit einem vom Kolumbianer herausgeholten Foulelfmeter (64.) erzielten die Tore für den schon wieder souveränen Tabellenführer. Das vermeintlich schwere Startprogramm mit den Gegnern Hoffenheim (3. der Vorsaison), Stuttgart (7.), Leverkusen (5.) und Schalke (2.) meisterten die Münchner problemlos.

Kurios und symbolisch: Das Stadiondach war bei Dauer-Regen geschlossen, an einer Stelle aber undicht – und das ausgerechnet über der Coaching-Zone von Domenico Tedesco. Der Schalke-Coach stand damit im Wortsinne im Regen.

Die beiden im Sommer gewechselten Nationalspieler – der Ex-Schalker Leon Goretzka bei den Bayern und der Ex-Münchner Sebastian Rudy bei Schalke – standen im Gegensatz zu den Champions-League-Spielen unter der Woche jeweils in der Startelf ihrer neuen Mannschaften. Goretzka wurde von den Schalke-Fans bei der Vorstellung durch Stadionsprecher Dirk Oberschulte-Beckmann lautstark ausgepfiffen, bei seinen Ballkontakten blieb ihm dies aber erspart. Akzente setzte er aber kaum, bei Rudy waren es einige wenige mehr.

Die Gäste aus München waren vor 62.271 Zuschauern in der ausverkauften Arena von der ersten Sekunde an gewillt, sich die wenige Stunden zuvor an Hertha BSC verlorene Tabellenführung zurückzuholen, setzten die Schalker gleich unter Dauerdruck und wurden schnell belohnt: Die schon vierte Ecke in der 8. Minute, von Joshua Kimmich von rechts geschlagen, köpfte Rodriguez zu seinem zweiten Saisontor ein. Es war bereits das dritte Gegentor der Schalker in dieser Spielzeit nach einem Eckball.

Auch danach hatte der FC Bayern das Spiel fest im Griff und erweckte zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, ins Wanken zu kommen. David Alaba (21.), Robert Lewandowski (22.), James, der freistehend an Ralf Fährmann scheiterte (29.) und erneut Alaba mit einem Freistoß auf die Latte (29.) vergaben das 2:0. Schalke hatte vor der Pause nur eine Torchance durch Franco Di Santo (16.), mit dem der Ex-Schalker Manuel Neuer in seinem 350. Bundesliga-Spiel keine Mühe hatte. 

Von Augenhöhe war der Vize-Meister am Samstag so weit entfernt wie momentan in der Tabelle. Vorwerfen mussten sich die Münchner nur, dass sie toremäßig lange nicht nachlegten. Erst recht, als James nach einer schönen Kombination über Franck Ribéry und Thomas Müller aus kurzer Distanz neben das leere Tor schoss (50.). Plötzlich wäre fast sogar Ausgleich gefallen, doch Breel Embolo köpfte nach einem Rudy-Freistoß knapp daneben (53.).

Danach konnten die Schalker das Spiel zumindest etwas offener gestalten. Bis Alessandro Schöpf James im Strafraum foulte und Lewandowski den Schalker Elfmeter-Spezialisten Fährmann mit Glück bezwang.


(dpa)

(dpa)