Chemnitz – Fußball-Regionalligist Chemnitzer FC hat auf die menschenfeindlichen Krawalle in der Stadt mit Verachtung reagiert.
In einer von Insolvenzverwalter Klaus Siemon unterzeichneten Erklärung vom 29. August heißt es: «Es ist für uns nicht fassbar, dass es in dieser Anzahl Menschen gibt, die einer menschenverachtenden Ideologie nachhängen, die außer Tod und Zerstörung den Menschen im Deutschland der Jahre 1933 bis 1945 nichts gebracht habe.»
Meldungen, nach denen dem Verein zuzuordnende Hooligan-Gruppen an den Aktionen beteiligt sein sollen, wolle man nachgehen. «Überörtliche Medien berichten, dass rechte Gruppierungen eine Organisationsbasis beim Chemnitzer FC haben könnten. Wurde der Chemnitzer FC zur Finanzierung dieser Aktivitäten benutzt? Diese Umstände aufzuklären ist die Aufgabe der staatlichen Behörden. Die Behörden unterstützen wir in jeder Hinsicht», heißt es in der Erklärung. Jeder Fan, jedes Mitglied und jeder Beteiligte würden aufgefordert, sachdienliche Hinweise zu liefern.
Im Stadion seien alle politischen Gruppierungen vertreten. Im Sieg nach einem fairen Wettkampf spiele Ideologie keine Rolle. «Zugleich ziehen wir eine klare Grenze zu denen, die wir nicht tolerieren, weil
sie andere nicht tolerieren. Fußball zwingt zur Weltoffenheit», betont der Insolvenzverwalter im Namen des Vereins. Seit dem April befindet sich der Viertligist im Insolvenzverfahren.
(dpa)