Die IFA-Trends bei Hausgeräten

Berlin – Haushaltsgeräte nennt man auch «weiße Ware». Aber das ist nicht mehr zeitgemäß. Seit längerem schon setzen viele Hersteller vor allem auf Schwarz. Aber auch knalligere Farbakzente in der Küche sind nicht mehr ungewöhnlich.

Auf der
Elektronikmesse IFA (31. August bis 5. September) wird sich dieser Trend fortsetzen. Ein Überblick der schon bekannten Entwicklungen der Branche:

1. Nicht mehr nur Weiß: Hausgeräte als Designer-Stück im Wohnraum

Hersteller von Haushaltsgeräten setzen punktuell wieder auf Farbe. Dieser Trend kommt in Wellen immer mal wieder hoch – aber bisher hat noch keine Revolution in Küche, Bad und Keller stattgefunden. Weiße Ware wurde weiterhin gerne in Weiß gekauft. Wie ist das nun?

Es teilt sich auf, sagt Claudia Oberascher von der Initiative Hausgeräte+ in Berlin. Sie erwartet keinen konsequenten Farbwandel für Geräte, die Teil der Küchenfront sind, wie die Spülmaschine und der Ofen. Und auch nicht bei Geräten, die noch gerne versteckt werden im Bad oder Keller wie die Waschmaschine. «Auch hier ist das Design zwar insgesamt schicker geworden, aber in Deutschland hat man sie gerne noch immer unauffällig.» Neben Weiß erkennt Oberascher aber derzeit eine Tendenz zu schwarzen Geräten.

Ähnlich sieht das Volker Irle, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche: Beliebt sind seiner Ansicht nach für die neuen Wohn-Koch-Ess-Landschaften dunkle und matte Farben, die elegant wirken – vorzugsweise Schwarz. Das gilt auch für Einbaugeräte, die oft schwarzes Sicherheitsglas und Designelemente aus gebürstetem und dunkel eloxiertem Edelstahl haben.

Bosch hat bereits angekündigt, auf der diesjährigen IFA eine neue Serie von Einbaugeräten mit dem Namen «accent line carbon black» vorzustellen. Der Hersteller will damit den wachsenden Wünschen seiner Kunden «nach gestalterischer Reduktion» nachgehen. Die Geräte sind vollständig schwarz, auch die Bedienelemente. LG wird auf der IFA seine bereits angekündigte erste Einbauserie zeigen: Die Linie «Signature Kitchen Suite» soll es in einer Reihe von Designs geben, die ersten Bilder zeigen komplett schwarze Geräte.

Grau ist laut AMK eine beliebte Alternative zu Schwarz. Die Farbe kann neutralisieren, was laut Irle für Understatement und Seriosität steht. Aber es kann auch so richtig knallig in der Küche werden: Aus so manchem Gerät mache etwas auffälligere Farbe einen Hingucker im Raum, was durchaus bei den Kunden ankommt, sagt Oberascher. Als Beispiel nennt sie den frei stehenden Kühlschrank. «So ein Solo-Gerät kann sich gut von der restlichen Küche abheben.»

2. Individuell – Hausgeräte werden immer flexibler

Jeder lebt anders, und jeder erledigt den Haushalt ein wenig anders. Die Hersteller fokussieren sich daher aktuell darauf, für noch mehr Zielgruppen abgestimmte Hausgeräte zu konstruieren oder die Geräte mit mehr Programmen auszustatten. «Und gute Ergebnisse sollen noch einfacher erzielt werden», ergänzt Oberascher.

Ein Beispiel für die verbesserte Anpassung an individuelle Bedürfnisse kommt von Siemens Hausgeräte wie auch vom Konkurrenten Miele. Beide Unternehmen stellen auf der IFA Kochfelder vor, auf denen es keinen festen Platz mehr für Töpfe und Pfannen gibt. Sie können überall auf dem Kochfeld betrieben werden, und daher passen mehr Töpfe auf einmal darauf – bei beiden Firmen bis zu sechs Stück. Beim «freeInduction Plus»-Kochfeld von Siemens geht das auf Mikro-Induktoren zurück, die in der Lage sind, die Töpfe zu erkennen.

«Wie viele Töpfe und Pfannen werden gebraucht, wie groß sollten sie sein und wie am besten angeordnet? Fragen wie diese hängen ab vom Rezept, von der Zahl der Gäste – und oft auch von persönlichen Vorlieben», erläutert Miele die Idee zur Kochfeld-Serie «KM 7000».

3. Energieeffizienz – hoher Standard ist schon erreicht

«Die Energieeffizienz ist noch immer ein Thema, aber nicht mehr so stark im Vordergrund», berichtet Oberascher. «Die Geräte sind insgesamt schon sehr effizient geworden.» Die Hersteller justieren aber noch in Details nach – Miele zum Beispiel bei der Effizienz von Waschmaschinen. Hintergrund ist, dass die Geräte am effizientesten laufen, wenn sie komplett voll sind. Mit der neuen Funktion «Single Wash» sollen sich auch für Kleinstmengen Wasser- und Energieverbrauch sowie die Programmlaufzeit anpassen lassen.


(dpa/tmn)

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