Ulm – Den Sensationssieg gegen Titelverteidiger Eintracht Frankfurt feierten die Spieler des SSV Ulm 1846 in der Kultkneipe «Capo’s Größenwahn» – ohne Sperrstunde.
«Da kannst du als Trainer nicht sagen, um elf Uhr ist Zapfenstreich. Da muss man auch mal die Augen zudrücken. Die Jungs haben sich das verdient», sagte Trainer Holger Bachthaler der Deutschen Presse-Agentur am Tag nach dem 2:1 (0:0) im erstmals seit dem Bundesliga-Abstieg wieder ausverkauften Donaustadion. «Solche Dinge muss man einfach mal feiern.»
Seit Bachthaler im Sommer aus der Nachwuchsakademie von RB Salzburg kam, läuft es. Bei einem Sieg in Worms sind die «Spatzen» auch nach fünf Spieltagen Tabellenführer der Regionalliga Südwest. Ganz sicher sind sie schon jetzt die erste Mannschaft seit 22 Jahren, die einen Titelverteidiger in der ersten Runde aus dem DFB-Pokal geworfen hat.
2001 spielte Ulm zuletzt im DFB-Pokal und bezwang Erstligist Nürnberg in der ersten Runde. Es war lange die letzte gute Nachricht im Profifußball für den Club. 2000/2001 war der SSV auch in der 2. Bundesliga abgestiegen, für die Regionalliga gab es keine Lizenz. Insgesamt hat der Club, der unter Ralf Rangnick aus der Regionalliga bis in die Bundesliga (1999/2000) durchmarschierte, seither drei Insolvenzen hinter sich. Diese Zeiten scheinen aber vorbei.
(dpa)