Edinburgh – Florian Fandler und Christina Wassen haben bei der EM in Edinburgh die Bronzemedaille im Mixed-Synchronspringen vom Turm gewonnen. Der 30-Jährige und seine elf Jahre jüngere Sprungpartnerin mussten sich mit 278,64 Punkten nur den russischen Siegern Nikita Schleicher und Julia Timoschinina (309,63 Punkte) sowie Matthew Lee und Lois Toulson (307,80) aus Großbritannien geschlagen geben.
«Es ist fabelhaft», sagte Fandler und freute sich bereits auf die folgende Medaillenzeremonie. Sowohl für den Hallenser als auch für die Berlinerin ist es die erste internationale Medaille bei einem Saisonhöhepunkt im Seniorenbereich.
Der Wettkampf begann gut, doch der vierte von fünf Sprüngen lief nicht wie gewünscht. Nach dem gehechteten dreieinhalbfachen Salto vorwärts lagen die Italiener Noemi Batki und Maicol Verzotto auf Rang drei gut drei Zähler vor den Deutschen. «Da ging das Nervenkostüm ein bisschen in eine Richtung, in die es nicht sollte», sagte Fandler. Der letzte Sprung – ein zweieinhalbfacher Salto rückwärts mit anderthalb Schrauben gehechtet – gelang dann wieder, die Italiener schwächelten. So zogen Fandler und Wassen noch vorbei.
«Unser Teammitglieder sind unsere größten Fans», sagte Wassen zum enthusiastischen Jubel neben dem Becken. Und Fandler erklärte: «Wir geben uns wirklich die größte Mühe, die Halle zusammen zu schreien, damit es sich anhört, als hätte wir eine Heim-EM.» Das sei auch für die Kampfrichter etwas anderes, als wenn es still sei.
Für Wassen war der Erfolg auch aufgrund ihres bisherigen Saisonverlaufs etwas ganz Besonderes. Nach einer Operation am Handgelenk sei lange gar nicht sicher gewesen, «dass ich dieses Jahr überhaupt an einem Wettkampf teilnehmen werde», sagte sie. «Umso schöner ist es, dass es jetzt mit der Medaille geklappt hat.»
Insgesamt waren im Royal Commonwealth Pool fünf Paare am Start. Für die deutschen Wasserspringer von Bundestrainer Lutz Buschkow war es die sechste Medaille bei den European Championships. Eine große Party gibt’s aber erstmal nicht. Am Sonntag will Fandler noch im Wettkampf vom Turm an den Start gehen. Ein bisschen soll aber schon gefeiert werden, verriet Wassen: «Wir stoßen noch im Team mit einem Schluck Sekt an.»
(dpa)