Berlin – 122-Kilo-Mann David Storl will schaffen, was bisher noch keinem Kugelstoßer gelungen ist: Der Leipziger strebt in Berlin zum vierten Mal nacheinander Gold bei Leichtathletik-Europameisterschaften an.
Sechs weitere Entscheidungen stehen am Dienstag im Olympiastadion und beim Gehen in der Innenstadt an. Außerdem starten die Zehnkämpfer. Und in der Diskus-Qualifikation treten die Brüder Christoph und Robert Harting an.
Die Highlights des Tages:
IM ZEHNKAMPF (9.35 Uhr) gilt Weltmeister Kevin Mayer als der Topfavorit. Der Franzose hat in diesem Jahr aber noch keinen kompletten Zehnkampf bestritten. Für Deutschland starten nach der Absage der WM-Medaillengewinner Rico Freimuth und Kai Kazmirek nun Arthur Abele, Mathias Bruger und Niklas Kaul in den ersten Tag.
In der DISKUS-QUALIFIKATION (09.45 Uhr) steht vor allem Robert Harting im Mittelpunkt: Der Olympiasieger von 2012 und dreifache Weltmeister hofft zum Abschluss seiner internationalen Karriere auf eine Medaille, kämpft aber weiter mit Knieproblemen und konnte sich erst auf den letzten Drücker qualifizieren. Für seinen Bruder Christoph, Goldmedaillengewinner von Rio de Janeiro 2016, dürfte das Weiterkommen kein Problem sein.
Über 50 Kilometer GEHEN (08.35 Uhr) sind bei den Männern mit Carl Dohmann, Karl Junghannß und Nathaniel Seiler drei Deutsche am Start, zählen aber nicht zu den Medaillenkandidaten. Titelverteidiger und Weltrekordler Yohann Diniz aus Frankreich fehlt wegen eines Ermüdungsbruchs. Start und Ziel ist am Breitscheidplatz. Die EM-Premiere der Frauen findet ohne deutsche Teilnehmerin statt.
Im KUGELSTOSSEN der Männer (20.33 Uhr) hofft David Storl auf den vierten EM-Titel nacheinander – es wäre eine Premiere in seiner Disziplin. Sein stärkster Konkurrent ist wohl Michal Haratyk aus Polen, der in diesem Jahr schon 22 Meter übertraf. Die Qualifikation am Montag meisterten beide problemlos.
Im HAMMERWURF der Männer (18.45 Uhr) ist kein Deutscher dabei. Titelverteidiger ist der Pole Pawel Fajdek, der bereits drei WM-Titel gewann. Mit 81,85 Metern steht sein Landsmann Wojciech Nowicki in der europäischen Bestenliste ganz oben.
Richard Ringer hofft über 10.000 METER (20.20 Uhr) auf den großen Coup. Der Ausdauerspezialist aus Friedrichshafen lief dieses Jahr in Europa schon unerreichte 27:36,52 Minuten. Vor zwei Jahren holte der für die Türkei startende Kenianer Polat Kemboi Arikan Gold. Amanal Petros, der einst als Flüchtling nach Deutschland kam, und Sebastian Hendel geben ihr EM-Debüt.
Die Niederländerin Dafne Schippers peilt über 100 METER (Finale 21.30 Uhr) ihr drittes EM-Gold in Serie an. Sprintstar Gina Lückenkemper aus Leverkusen und Tatjana Pinto aus Paderborn gehören zum erweiterten Kreis der Medaillenkandidaten. Supertalent Dina Asher-Smith (Großbritannien) und Mujinga Kambundji (Schweiz) sind dieses Jahr bereits unter 11,00 Sekunden geblieben.
Über 100 METER der Männer (21.50 Uhr) hoffen der deutsche Rekordhalter Julian Reus sowie Routinier Lucas Jakubczyk auf den Final-Einzug, aber das wird extrem schwer. Der Brite Zharnel Hughes und der französische Europarekordler Jimmy Vicaut (jeweils 9,91 Sekunden) gelten als heißeste Titelkandidaten.
(dpa)