Oberhof – Bob-Rekord-Olympiasieger André Lange tritt nicht beim deutschen Verband an, sondern wechselt nach China. Dort unterschrieb er einen Trainer-Vertrag bis zu den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking.
«Ja, ich habe ein gutes Angebot bekommen und freue mich auf diese sehr reizvolle Aufgabe», sagte der viermalige Olympiasieger der Zeitung «Freies Wort» Suhl. Lange soll gemeinsam mit dem Kanadier Pierre Lueders die chinesischen Bobfahrer für das Heimereignis fit machen, wobei der Thüringer vornehmlich als Bahntrainer für das fahrerische Können der Asiaten zuständig sein wird.
Ursprünglich sollte der 44-Jährige einen Job beim Bob- und Schlittensportverband für Deutschland erhalten. «Es gab Gespräche, doch ohne für mich brauchbare Ergebnisse», hatte André Lange schon Ende April geäußert. Dabei waren ihm vom Generalsekretär Thomas Schwab Stellen in den Stützpunkten am bayerischen Königssee oder im sächsischen Altenberg zur Auswahl angeboten worden. Beide Varianten waren allerdings für ihn nicht denkbar, weil sie zwingend mit einem Umzug und ständiger Präsenz an einem dieser Standorte verbunden gewesen wären.
Auch eine viermonatige Honorar-Trainer-Vereinbarung konnte der in der Nähe von Erfurt mit Lebensgefährtin Ariane Friedrich und Töchterchen Amy lebende Lange aus finanziellen Gründen nicht annehmen. Bis zu den Winterspielen in Pyeongchang hatte er die südkoreanischen Rodler betreut. Diese Aufgabe endete vereinbarungsgemäß zum Saisonende.
(dpa)