NADA: Kostenbeteiligung von Athleten «falsches Signal»

Berlin – Die Nationale Anti-Doping-Agentur hält die Beteiligung der Athleten an den Mehrkosten für Doping-Kontrollen für «ein falsches Signal».

Das erklärte die NADA auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, nachdem der Deutsche Kanu-Verband bestätigt hatte, die Sportler an den Kosten beteiligen zu wollen.

«Wir setzen uns gemeinsam mit den sauberen Athletinnen und Athleten für ein angemessenes Dopingkontrollsystem in Deutschland ein, um damit auch international für Chancengleichheit und Fairness einzustehen», hieß es von der NADA. «Wir würden uns sehr freuen, wenn auch die Sportfachverbände diese Ansicht teilen und ihren anteiligen Beitrag dazu leisten. Wir haben jedenfalls den Eindruck, dass die überwiegende Mehrheit der Sportfachverbände das genauso sieht wie wir», bestätigte die Agentur.

DKV-Präsident Thomas Konietzko begründete das Vorgehen seines Verbandes mit «außergewöhnlichen Umständen», die Höhe der Summe für Kontrollen sei um rund 40.000 Euro von 47.000 Euro im Vorjahr auf 87.000 gestiegen und wurde dem Verband erst Anfang Juni mitgeteilt. Er versicherte aber: «Es wird im nächsten Jahr eine andere Lösung gefunden werden müssen. Wir werden nicht noch mal die Athleten dort in die Verantwortung nehmen.»

Die Entscheidung des DKV war bei Top-Kanuten auf Kritik gestoßen. So sprach der dreimalige Olympiasieger Sebastian Brendel von «einer Farce». Das, was da von den Athleten «gewollt wird, geht gar nicht», hatte der Potsdamer der «Welt» gesagt.


(dpa)

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