Frankfurt/Main – Drei Wochen nach dem WM-K.o. hat sich Joachim Löw zu Gesprächen mit Oliver Bierhoff in der DFB-Zentrale getroffen.
Mit der gesamten Sportlichen Leitung will der Bundestrainer am Mittwoch und Donnerstag in Frankfurt die Analyse des historischen WM-Scheiterns der Nationalmannschaft vorantreiben, hieß es vom Deutschen Fußball-Bund. An dem Zwei-Tages-Treffen ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur nur die Sportliche Leitung beteiligt, nicht aber die DFB-Spitze um Präsident Reinhard Grindel.
Das Meeting sei Teil des vereinbarten Aufarbeitungsprozesses, an dessen Ende Löw und Bierhoff bis zum 24. August die Grundlagen für einen Neuanfang des gestürzten Weltmeister-Teams präsentieren müssen. An diesem Zeitplan ändere sich derzeit nichts, hieß es vom DFB. Zwei Wochen später startet die Nationalmannschaft am 6. September in München gegen den neuen Weltmeister Frankreich in der Nationenliga in die nächste Länderspielsaison.
Löw betrat wortlos die DFB-Zentrale. Seine letzte öffentliche Äußerung machte er am Tag nach dem Vorrunden-K.o. bei der Rückkehr aus Russland. «Es gibt ja nicht nur einen Grund oder die einzige Sache, die zum Scheitern beigetragen hat, es gibt ja mehrere Gründe, die müssen wir aufarbeiten. Das ist meine Verantwortung, das zu tun», sagte er damals am Frankfurter Flughafen.
Fünf Tage später folgte von Löw das Signal, dass er seinen kurz vor der WM bis 2022 verlängerten Vertrag erfüllen will. «Ich möchte nun auch mit ganzem Einsatz den Neuaufbau gestalten. Ich werde gemeinsam mit meinem Team analysieren, Gespräche führen und zum Start der neuen Saison die richtigen Schlüsse ziehen», wurde der 58-Jährige damals in einer Pressemitteilung des DFB zitiert.
Grindel hatte mit Rückendeckung des gesamten DFB-Präsidiums Löw und Bierhoff das Vertrauen ausgesprochen und das Duo auch mit der Aufarbeitung des WM-Debakels beauftragt. In Russland hatte das DFB-Team nur gegen Schweden 2:1 gewonnen und nach Niederlagen gegen Mexiko (0:1) und Südkorea (0:2) erstmals in der WM-Geschichte die Vorrunde nicht überstanden.
(dpa)