Auf neuen RB-Trainer warten viele Aufgaben

Leipzig – RB Leipzig steht vor einem Übergangsjahr. Der neue Coach muss einige Problemfelder bei dem Fußball-Bundesligisten lösen, ehe im Sommer 2019 Julian Nagelsmann übernimmt.

DIE SUCHE NACH DEM KEITA-ERSATZ:

Mittelfeldmotor Naby Keita, der für geschätzte 70 Millionen Euro zum FC Liverpool mit Coach Jürgen Klopp wechselte, hinterlässt eine große Lücke. Adäquaten Ersatz hat RB bisher nicht. Wunschkandidat Amadou Haidara blieb lieber bei Red Bull Salzburg. So muss die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt werden – das ideale Gleichgewicht muss der neue Trainer finden. RB holte bisher nur drei junge, talentierte Spieler: Stürmer Matheus Cunha (19 Jahre) und die Verteidiger Marcelo Saracchi (20) und Nordi Mukiele (20).

DIE RB-SPIELPHILOSOPHIE ZURÜCKBRINGEN:

Angesichts der Doppelbelastung in Bundesliga und Europa-Pokal hatte Ex-Coach Ralph Hasenhüttl zum Saisonende hin mehr auf Ballbesitz spielen lassen und war damit von der RB-DNA abgerückt. Das gefiel Sportdirektor Ralf Rangnick nicht, der das Konzept des aggressiven Pressings und schnellen Konter-Fußballs bei den Sachsen erstellte. Er mischte sich immer mehr ein. Auch an den unterschiedlichen Vorstellungen soll am Ende die Ära von Ralf & Ralph gescheitert sein.

ALLE SPIELER AUF RB EINSCHWÖREN:

Mittelfeldspieler Emil Forsberg, der bei der WM mit Schweden erst im Viertelfinale ausschied, wollte schon letztes Jahr weg. Rangnick schob den Riegel vor. Auch diesen Sommer wurden ihm Kontakte zum FC Arsenal, Atletico Madrid und Juventus Turin nachgesagt. Forsberg hat noch bis Sommer 2022 einen Vertrag bei RB, vermied aber bei der WM in Russland ein klares Bekenntnis pro Leipzig. Dort gilt es, schnell eine klare Ansage zu machen.

TEAMGEIST FÖRDERN:

Die Mannschaft ist der Star. So lautet das Credo bei RB. Doch in der vergangenen Saison soll laut Medienberichten die «French Connection», unter anderem mit Keita, Dayot Upamecano, Ibrahima Konaté und Jean-Kévin Augustin, ein eigenes Team im Team gewesen sein.

DIE SCHWIERIGE VORBEREITUNG:

Schon vier Wochen vor dem schweren Bundesliga-Start am 25./26. August mit dem Topspiel bei Borussia Dortmund steht für die Sachsen in der Europa League das erste Qualifikationsspiel an. Einen Tag danach fährt RB am 27. Juli ins zehntägige Trainingslager nach Seefeld. Das Rückspiel findet am 2. August statt. 24 Stunden später testet RB in Schwaz gegen Huddersfield Town. In der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals am 19. August trifft Leipzig auf den ambitionierten Regionalligisten Viktoria Köln. Bis in die Europa League muss RB gleich drei Runden überstehen – das sind sechs Extraspiele ohne lange Vorbereitung.


(dpa)

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