Istra – Der französische Nationalcoach Didier Deschamps sieht die geringere Erfahrung seines jungen Spielerkaders im Vergleich zu Mannschaften wie Brasilien in der entscheidenden WM-Phase als ein Problem an.
Obwohl der ehemalige Weltmeister-Kapitän Stars wie Antoine Griezmann (27 Jahre) oder Paul Pogba (25) in seinem Team hat, sagte er in einem Interview der «Sport Bild»: «Dennoch bleiben meine Spieler noch Lehrlinge.»
Dass die Hälfte keine WM gespielt habe bis zur Endrunde in Russland, fehle seinem Team. Man könne auch die Mannschaft um ihn von 1998, die den Titel holte, nicht mit der aktuellen vergleichen, die am Freitag (16.00 Uhr MESZ) in Nischni Nowgorod gegen Uruguay um den Einzug in das WM-Halbfinale spielt. «Bei unserem Titelgewinn waren wir alle nahezu 30 Jahre alt.» Von Fabien Barthez im Tor bis Zinédine Zidane seien alle Führungsspieler gewesen, keine Mitläufer.
Deschamps nannte auch die Entwicklung der deutschen Mannschaft mit vielen Spielern von der Heim-WM 2006 bis zum Titeltriumph 2014 in Brasilien als Beispiel. «Sie haben schmerzhafte Niederlagen kennengelernt und acht Jahre gebraucht, um zu reifen», sagte Deschamps.
Die französische Mannschaft werde in zwei bis vier Jahren besser sein, kündigte Deschamps an. 2020 endet sein Vertrag. Als Nachfolger – trotz Beteuerungen durch den Verband womöglich auch schon früher – wird Zidane gehandelt, der nach dem erneuten Gewinn der Champions League bei Real Madrid zurückgetreten war und seinem Instagram-Profil zufolge in diesen Tagen Urlaub mit der Familie auf Ibiza macht.
(dpa)