Samara – Brasilien spielt sich bei der Fußball-WM in Russland immer mehr in die Rolle das Topfavoriten. Die Seleção steigert sich von Spiel zu Spiel und steht bei der Weltmeisterschaft bereits im Viertelfinale.
Doch nach dem 2:0 (0:0) im Achtelfinale gegen Mexiko redete kaum jemand über das Weiterkommen. Im Mittelpunkt stand wieder einmal Superstar Neymar – aber nicht wegen seines Tores und seiner Vorlage zum zweiten Treffer.
ANKLAGE: Die Mexikaner hatten schon vor der Partie die Rolle des Schiedsrichters in den Mittelpunkt gestellt. Man hoffe auf eine faire Spielleitung und einen Unparteiischen, der auf die Theatralik vor allem von Neymar reagieren würde. Doch dieser Wunsch erfüllte sich aus Sicht der Mexikaner nicht. «Es ist eine Schande für den Fußball», sagte Mexikos Trainer Juan Carlos Osorio, ohne Neymar beim Namen zu nennen. «Das ist ein schlechtes Beispiel für die ganze Welt und all die Kinder vor dem Fernseher. Es sollte nicht so viel Schauspielerei geben», klagte der mexikanische Coach.
NEYMARS REAKTION: Der angeprangerte Superstar war sich nach dem Spiel keiner Schuld bewusst. «Ich mache mir nicht viel aus Kritik und Lob», sagte Neymar zu den Diskussionen um seine Person. Warum er seine sportlichen Glanzpunkte immer wieder selbst durch Schauspielerei überschattet, bleibt ein Rätsel. Dabei machte seine starke Leistung gegen Mexiko wieder einmal deutlich, dass der Stürmer von Paris St. Germain das gar nicht nötig hat.
AUSBLICK: Für die Brasilianer geht es nun gegen Belgien. Die Red Devils machten gegen Japan aus einem 0:2-Rückstand noch einen 3:2-Sieg und werden voller Selbstvertrauen nach Kasan reisen. Doch auch bei den Brasilianern wächst der Glaube an den Titel. «Ich bin mit der Entwicklung der Mannschaft sehr zufrieden», sagte Coach Tite. Neben der ansteigenden Form von Neymar erfreut ihn die Defensive. Brasilien kassierte bei der WM erst ein Gegentor.
(dpa)