Berlin – Der deutsche Sport trauert um Roland Baar. Der langjährige Schlagmann des Deutschland-Achters ist am Wochenende im Alter von 53 Jahren bei einem Verkehrsunfall um Leben gekommen.
Das bestätigten am 26. Juni der Deutsche Ruderverband und der Hannoversche Ruder-Clubs 1880, bei dem Baar Ehrenmitglied war. Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung berichtet. Baar hinterlässt in seiner Heimatstadt Gifhorn seine Frau Kathrin und zwei Kinder.
«Der plötzliche und frühe Tod von Roland Baar macht uns tief betroffen. Unser Mitgefühl gilt vor allem seiner Familie, seinen Freunden und dem Deutschen Ruderverband», sagte Alfons Hörmann, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes. «Roland Baar war stets ein fairer Athlet, der auch den Respekt seiner Konkurrenten genoss. Wir werden Roland Baar in ehrenvoller Erinnerung behalten», fügte der DOSB-Chef hinzu. Der Deutsche Ruderverband bezeichnete Baar als «großartige, aber bescheidene Persönlichkeit». Der Verband gedenke seiner mit hohem Respekt und großer Wertschätzung.
«Der Hannoversche RC v. 1880 e. V. verliert mit dem Tod von Roland Baar nicht nur ein Ehrenmitglied – sondern auch einen treuen Freund und besonders einen Ratgeber, der in vielen Situationen dem Club weiterhelfen konnte», sagte der stellvertretende Vereinsvorsitzende Jürgen Dabrat. «Persönlich verliere ich einen hochgeschätzten Ruderkameraden und Freund, den ich ab seinem 13. Lebensjahr in vielen Bereichen begleiten durfte.»
Zwischen 1989 und 1996 war Baar im Paradeboot des deutschen Rudersports erfolgreich, erkämpfte als Schlagmann des Achters 1992 in Barcelona Olympia-Bronze und 1996 in Atlanta die Silbermedaille. Er gewann insgesamt fünf WM-Titel und blieb auch nach seiner erfolgreichen Karriere stets dem Leistungssport verbunden. Zunächst vertrat er in der Athletenkommission des Internationalen Olympischen Komitees die Interessen der Sportler, zwischen 1999 und 2004 war er selbst Mitglied im IOC.
Zudem arbeitete er als Präsidiumsmitglied im Nationalen Olympischen Komitee. 2012 wurde er Ombudsmann der Nationalen Anti-Doping-Agentur und leistete dort essenzielle Arbeit. «Roland Baar war ein wichtiger Mitstreiter für den sauberen Sport», heißt es in der Kondolenz der NADA.
Auch in seinem Beruf war Baar ein anerkannte Persönlichkeit. Er studierte Maschinenbau und promovierte 1996 an der Leibniz Universität Hannover. Anschließend war er in der Automobilindustrie tätig, ehe von 2001 bis 2011 an der Universität in Hannover lehrte und 2009 zum Honorarprofessor ernannt wurde. Im Juli 2011 wurde er als Professor für das Fachgebiet Verbrennungskraftmaschinen an die Technische Universität Berlin berufen.
(dpa)