Brych pfeifft risantes Duell Schweiz gegen Serbien

Moskau – Das lange Warten für Schiedsrichter Felix Brych bei der Fußball-WM in Russland hat ein Ende. Nach mehreren Einsätzen der deutschen Video-Assistenten darf nun auch der Münchner Referee ran – und leitet gleich ein brisantes Vorrundenduell.

Der 42 Jahre alte Brych wurde vom Weltverband FIFA für die Partie Serbien gegen Schweiz am Freitagabend (20.00 Uhr) in Kaliningrad nominiert. An seiner Seite sind die Assistenten Mark Borsch und Stefan Lupp, als Vierter Offizieller fungiert Nawaf Shukralla aus Bahrain.

Damit pfeift Brych am neunten Turniertag ein Spiel aus der Vorrundengruppe E, in der ein möglicher Achtelfinalgegner des deutschen Teams ermittelt wird. Das Europa-Duell birgt zudem Spannung, da zahlreiche Spieler aus dem Schweizer Team albanische Wurzeln haben. «Ich denke, dass wir ganz ordentliche Partien bekommen und die Chance haben werden, uns auch für weitere Aufgaben zu beweisen», hatte Brych schon vor Turnier-Start gesagt. Während der WM sind die Schiedsrichter weitgehend abgeschottet.

Brych war in der kompletten ersten WM-Woche nicht berücksichtigt worden. Bei seiner ersten WM in Brasilien vor vier Jahren hatte er zwei Einsätze, erhielt für seine Leitung der beiden kniffligen Vorrundenduelle zwischen Uruguay und Costa Rica sowie Belgien und Russland gute Bewertungen. Weitere Spiele waren dem Schiedsrichter des Jahres 2017 unter anderem durch das weite Fortkommen des deutschen Teams, das später Weltmeister wurde, verwehrt. «Natürlich würden wir gerne die K.o.-Phase erreichen», sagte Brych nun.

Seit dem 3. Juni hatte sich der FIFA-Schiedsrichter wie die weiteren Unparteiischen in Moskau auf die Weltmeisterschaft vorbereitet. «Extrem zufrieden» zeigte sich der Weltverband am Mittwoch mit den bisherigen Leistungen der Schiedsrichter und der Premiere des Videobeweises. «Es ist anerkannt, dass es weiterhin Diskussionen und geteilte Meinungen um bestimmte Entscheidungen geben wird.»

Insgesamt wurden bei diesem Turnier in den ersten 17 Spielen bereits vier Elfmeter nur durch die Intervention der Video-Assistenten gegeben. Mehrfach sorgte das System aber auch für Diskussionen: Beispielsweise forderten die Brasilianer vor dem 1:1-Ausgleichstreffer der Schweiz einen Foulpfiff, der brasilianische Verband CBF beklagte sich darüber in einem Brief an die FIFA. Das englische Team wollte beim 2:1-Sieg über Tunesien einen Elfmeter nach einem angeblichen Foul an Harry Kane.

Aus Deutschland sind die Schiedsrichter Felix Zwayer (Berlin) und Bastian Dankert (Rostock) als Video-Assistenten bei der WM dabei. Das Duo war am Mittwoch bei der Partie Portugal gegen Marokko bereits zum fünften Mal im Einsatz.


(dpa)

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