Neymar will Brasilien zum sechsten WM-Titel führen

Rostow am Don – Neymar, wer sonst! Beim Versuch, die Schmach des 1:7 im WM-Halbfinale gegen Deutschland vor vier Jahren vergessen zu machen, setzt ganz Brasilien auf seinen Superstar.

Der Torjäger von Paris Saint-Germain, bei der Demütigung 2014 wegen seiner Verletzung schmerzlich vermisst, soll die Seleção in Russland zum sechsten WM-Titel führen. Nur dann kann die Rehabilitation für das Debakel von Belo Horizonte gelingen – vergessen wird Brasilien den «Schock von Mineirão» aber wohl nie.

Doch vier Jahre später gehen die Südamerikaner wieder mit Zuversicht in das Turnier. Dem neuen Nationaltrainer Tite ist es gelungen, eine vielversprechende Mannschaft zu formen, aus der Neymar aber natürlich heraussticht. Und der Angreifer, rechtzeitig von einer neuerlichen Verletzung genesen, nimmt seine Rolle als Leader an. «Ich will den Pokal», ließ Neymer wissen – und sprach seinen Landsleuten damit aus der Seele.

Wochenlang mussten die Brasilianer wieder einmal mit ihrem Superstar bangen, doch Neymar hat seine Fußverletzung inzwischen auskuriert. Bei den beiden Testspielsiegen gegen Kroatien (2:0) und in Österreich (3:0) glänzte der 26-Jährige mit herrlichen Treffern. Auch zum Auftakt gegen die Schweiz am Sonntag will Neymer wieder mit Toren begeistern. Schließlich hat Portugals Superstar Cristiano Ronaldo am Freitag beim 3:3 gegen Spanien im Rennen um die Torjäger-Kanone gleich dreifach vorgelegt.

In den Schweizern wartet auf Brasilien im ersten Gruppenspiel in Rostow am Don allerdings eine unangenehme Aufgabe. Die Eidgenossen verfügen über eine erfahrene Mannschaft und haben sich zu Spezialisten in Auftaktspielen entwickelt. Bei den vergangenen vier Teilnahmen startete die Nati immer mindestens mit einem Unentschieden. 2010 gab es sogar einen Sieg gegen den späteren Weltmeister Spanien, zuletzt wurde vor vier Jahren Ecuador im ersten Spiel bezwungen.

«Ich erwarte ein kompliziertes Spiel, vor allem weil die Schweizer sehr gut verteidigen», sagte Brasiliens Rekord-Nationalspieler Cafu daher auch im Interview der französischen Zeitung «Le Matin». «Die Seleção hatte immer Probleme mit Mannschaften, die wenig Räume lassen.»

Der Schweizer Nationaltorhüter Yann Sommer verspricht einen couragierten Auftritt seines Teams. «Ein toller Start! Wir wollen selbstbewusst auftreten, mutig auch, und an jenem Tag alles daran setzen, Brasilien zu schlagen», sagte der Torwart von Borussia Mönchengladbach der Schweizer Nachrichtenagentur sda. Auf ihn wird es im Duell mit Neymar sicher ganz besonders ankommen.


(dpa)

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