Moskau – Das WM-Debüt in Brasilien hat Felix Brych Lust auf mehr gemacht. Bei seiner zweiten WM in Russland soll der sportliche Trip für den Weltschiedsrichter des Jahres 2017 nun noch nicht nach der Vorrunde beendet sein.
«Natürlich würden wir gerne die K.o.-Phase erreichen», sagte der 42 Jahre alte Münchner stellvertretend für sein Team vor dem Turnierstart. «Ich denke, dass wir ganz ordentliche Partien bekommen und die Chance haben werden, uns auch für weitere Aufgaben zu beweisen.»
Vor vier Jahren hatte Brych die beiden Vorrundenduelle zwischen Uruguay und Costa Rica sowie Belgien und Russland geleitet, dabei knifflige Situationen gemeistert und insgesamt solide Bewertungen erhalten. Doch aufgrund des Titel-Triumphs des Teams von Joachim Löw waren die Chancen auf weitere Einsätze in den K.o.-Spielen limitiert. «Wir drücken der Mannschaft auf jeden Fall die Daumen», sagte Brych nun im Interview auf der Internetseite des Deutschen Fußball-Bunds diplomatisch, «und würden uns freuen, wenn sie uns auch die Daumen drücken.»
Seit dem 3. Juni bereitet sich der FIFA-Schiedsrichter wie die weiteren Unparteiischen in Moskau auf die Weltmeisterschaft vor. Beim für die Medien öffentlichen Training am Dienstag im Stadion von Lokomotive Moskau war Brych auf einem Nebenplatz aktiv, am Mittwoch ist der Lehrgang abgeschlossen und es wird ernst. In Russland sind erneut die Assistenten Stefan Lupp und Mark Borsch an seiner Seite. «Glücklich und stolz», äußerte sich Borsch bei «sportschau.de» über die zweite Nominierung des Trios. «Es ist eine tolle Bestätigung für die harte Arbeit der letzten Jahre.»
Für das Weltturnier sind zudem die Referees Bastian Dankert und Felix Zwayer zu Videoschiedsrichtern berufen worden. Dass es bei der WM-Premiere des technischen Hilfsmittels zu ähnlichen Schwierigkeiten wie zu Beginn der Bundesliga-Saison kommen wird, erwartet die deutsche Fraktion nicht. «Chaos droht mit Sicherheit nicht, dafür gab es zu viele Lehrgänge, bei denen sich auch die Schiedsrichter, die in ihren Ligen ohne Video-Assistent auskommen müssen, mit dem System vertraut machen konnten», sagte Borsch. «Insgesamt hat die FIFA eine gute Auswahl getroffen.» Das muss die Auswahl nun auch noch auf dem Platz beweisen.
(dpa)