Rakete Reus hebt zur WM ab: «Jetzt zünden» – Glücklicher Löw

Leverkusen – Gesund! Fußball-Nationalspieler Marco Reus wird mit dem DFB-Tross am 12. Juni den WM-Sonderflug LH 2018 nach Moskau ganz besonders glücklich antreten.

Nach etlichen Pech-Jahren ist der 29-Jährige endlich nicht verletzt und präsentierte sich als beinahe einziger DFB-Spieler auch beim letzten Test des Weltmeisters in Turnierform. «In der ersten Halbzeit hat er wahnsinnig gute Laufwege gemacht, war sehr agil, sehr beweglich», lobte Joachim Löw seinen Besten beim 2:1 (2:0) gegen Saudi-Arabien. «Ich bin erstmal froh, dass er diesmal beim Turnier dabei ist.»

Vor der WM 2014 verletzte sich Reus am Tag vor der Abreise nach Brasilien beim 6:1 im letzten Testspiel gegen Armenien schwer. Den Triumph der Kollegen konnte er nur am Fernseher verfolgen. Vor der Europameisterschaft 2016 musste der Instinktfußballer wegen Schambeinproblem aus dem Vorbereitungscamp abreisen. Besser wurde es für den EM-Teilnehmer von 2012 auch danach nicht: Aber nach seinem Kreuzbandriss im Pokalfinale 2017 hat sich der Dortmunder eindrucksvoll zurückgekämpft.

In Russland könnte Reus nun zu Löws Turniertrumpf werden. «Er hofft wie ich, dass ich jetzt auch bei der WM zünde», sagte Reus. Er könne eine Rakete sein, sagte Löw über Reus. Der hat ein besonderes Gespür für den Raum, enormes Tempo und eine herausragende Technik.

Beim Stottersieg gegen die Saudis legte Reus zur Führung von Timo Werner auf. Wenig später traf er den Pfosten. «Ich war echt glücklich und froh, dass ich wieder von Anfang an gespielt habe. Es ist nochmal was anderes, wenn du von Anfang spielst», sagte der erst 31-malige Nationalspieler.

Reus liefert sich beim Kampf um einen Startelfplatz in erster Linie auf dem linken Flügel ein Duell mit Confed-Cup-Kapitän Julian Draxler. «Jeder hat in allen Bereichen seine Stärken. Ich bin grundsätzlich froh, dass Marco dabei ist und ein WM-Turnier spielen kann», sagte Kapitän Manuel Neuer.

Das Glücksgefühl ist bei Reus in jeder Minute im Kreis des Nationalteams zu spüren. Beim WM-Auftakt gegen Mexiko wird der 29-Jährige zunächst noch auf der Bank erwartet. Er könnte zu einer ganz besonderen «Spezialkraft» werden. So hatte Löw in Brasilien die Joker wie Endspieltorschütze Mario Götze und Vorlagengeber André Schürrle bezeichnet. Reus vereint die Fähigkeiten der beiden in sich.

«Ich spiele da, wo der Trainer mich aufstellt», gab sich Reus nach der WM-Generalprobe zurückhaltend. Vielleicht ist das ja auch die Position des am Freitag angeschlagen pausierenden Mesut Özil im offensiven Mittelfeld.


(dpa)

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