Berlin – Nach dem Krimi zum Auftakt steht im Final-Showdown um die deutsche Basketball-Meisterschaft das richtungsweisende zweite Duell zwischen ALBA Berlin und dem FC Bayern an.
Der Hauptstadtclub will heute vor heimischer Kulisse den zweiten Sieg feiern. Die Münchner stehen bereits früh unter Druck und brauchen eine Leistungssteigerung zum Ausgleich in der Best-of-Five-Serie. Das Wichtigste zum Duell der beiden Erzrivalen im Überblick:
LEHREN: Beim 106:95 nach Verlängerung im ersten Spiel überzeugte ALBA unter anderem mit einer überragenden Trefferquote von der Drei-Punkte-Linie und versenkte 16 von 25 Versuchen aus der Distanz. Kaum zu stoppen war der Litauer Marius Grigonis, der 30 Punkte erzielte – in der Overtime allerdings nach fünf Fouls zuschauen musste. Dennoch gibt sich der Flügelspieler bescheiden. «Sie wissen, wer die wichtigsten Spieler in unserem Team sind», sagte Grigonis. «Das sind vor allem Peyton Siva und Luke Sikma. Beide haben mich und Spencer Butterfield immer gut in Szene gesetzt.»
GIFTIG: Bei Duellen zwischen Berlin und München geht es traditionell hitzig zu. So auch in der Schlussphase. Die Bayern ärgerte, dass Berlins Nationalspieler Joshiko Saibou trotz des feststehenden Siegs wenige Sekunden vor Ende noch auf den Bayern-Korb warf – und damit aus Sicht der Münchner gegen einen Ehrenkodex im Basketball verstieß. «Da kommt so eine Pseudo-Respektserweisung, ein Pseudo-Stolz. Da habe ich kein Verständnis für, wenn man so einen Popanz aufführt», sagte Berlins Geschäftsführer Marco Baldi in einem Basketball-Podcast bei «Telekom Sport» und wies die Vorwürfe zurück. «Wir spielen unseren Stil und nicht diesen NBA-Firlefanz, den zumindest in Berlin keine Sau sehen will.»
HISTORIE: Ein 2:0 für ALBA wäre mit Blick auf die Geschichte der Bundesliga fast schon eine Vorentscheidung. Seit 1988 wird das Finale in maximal fünf Spielen ausgetragen – nur einmal kam dabei ein Team nach einem 0:2-Rückstand noch zurück und konnte den Titel holen: Vor 29 Jahren schaffte Steiner Bayreuth dieses Kunststück gegen Bayer Leverkusen.
STATISTIK: Das Offensivfeuerwerk im ersten Spiel macht Lust auf mehr: Die Teams stellten dabei gleich mehrere Rekorde auf. Mit 201 gemeinsamen Zählern war es das punktreichste Spiel der BBL-Finalgeschichte. Mit 16 verwandelten Dreiern überflügelte Berlin die bisherige Bestmarke von Bamberg (15). Im zweiten Spiel wird zumindest ein Rekord sicher eingestellt: Bayerns Anton Gavel zieht mit 21 Auftritten im Endspiel mit Steffen Hamann und Karsten Tadda gleich.
(dpa)