Matchwinner Rebic erfüllt sich mit Pokalsieg Traum

Berlin – Große Sprüche gab es von Ante Rebic nach dem Pokal-Triumph mit Eintracht Frankfurt nicht zu hören. «Für mich hat sich ein Traum erfüllt», sagte der Kroate nur und bedankte sich noch artig für die Unterstützung der Eintracht-Anhänger. «Das sind die besten Fans der Welt.»

Dabei war der Offensivmann mit zwei Toren beim 3:1 (1:0)-Sensationssieg im Finale gegen Rekordmeister Bayern München doch der Hauptdarsteller eines für die Hessen unvergesslichen Fußball-Abends gewesen.

Die entsprechende Würdigung seiner Leistung erhielt der 24-Jährige dann von Trainer Niko Kovac. «Ante Rebic ist ein sehr, sehr wichtiger Spieler. Ich freue mich für ihn», lobte Kovac den bulligen Angreifer. Schon im Vorjahr spielte Rebic auf Leihbasis für die Eintracht. Weil die Frankfurter die festgeschriebene Ablöse von 3,2 Millionen Euro aber nicht an den AC Florenz überweisen wollten, musste er am Saisonende zunächst nach Italien zurückkehren.

Doch die Frankfurter wussten, was sie an dem zehnmaligen Nationalspieler aus Kroatien haben und holten ihn am letzten Tag der Transferperiode wieder an den Main, wo er einen Vertrag bis 2021 erhielt. Für Rebic endete damit eine Odyssee, ist die Eintracht doch schon die fünfte Station in seiner noch jungen Karriere. «Viele haben ihm unterstellt, dass er ein schwieriger Charakter ist, ein schlimmer Finger. Aber er ist ein ganz zahmer Bursche, ein netter Kerl. Man muss nur wissen, wie man ihn anfasst, und auch mal ein Auge zudrücken», charakterisierte Kovac das Sturm-Juwel.

Rebic hat sich mittlerweile zu einem unverzichtbaren Leistungsträger entwickelt und entpuppte sich mit seinem Doppelpack gegen die Bayern zudem als Pokal-Experte. Schon im Vorjahr hatte er im Endspiel beim 1:2 gegen Borussia Dortmund für die Eintracht getroffen.

Flink und wuchtig, so entwischte er am Samstagabend im Berliner Olympiastadion der Bayern-Innenverteidigung mit Mats Hummels und Niklas Süle in der elften Minute: 1:0. Spritzig und frech, so ließ er Hummels in der 82. Minute stehen: 2:1. Die Kraft reichte noch für einen Sprint in die Fankurve, bei dem er auch noch Kovac über den Haufen rannte. «Von einer Strafe sehe ich aber ab», sagte der scheidende Eintracht-Trainer mit einem Augenzwinkern.

Rebic setzte die Eintracht-Taktik der Nadelstiche perfekt um. Nur 28 Ballkontakte, 36 Prozent gewonnene Zweikämpfe, drei Torschüsse – aber zwei Tore. In der 89. Minute kam der taktische Wechsel. Als die endgültige Entscheidung durch das Tor von Mijat Gacinovic fiel, feierte Rebic schon mit den Kollegen auf der Bank. Und später natürlich auch im Berliner Nachtleben.


(dpa)

(dpa)