WM-Vorbereitung: Auch Deutschlands Gruppen-Gegner patzen

Berlin – Deutschlands Gruppen-Gegner bei der Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer suchen noch ihre Form. Während das DFB-Team in Berlin gegen Brasilien 0:1 verlor, kassierten Deutschlands Gruppengegner Mexiko, Südkorea und Schweden in ihren Testspielen jeweils Niederlagen.

«Dies ist ein Weckruf», sagte Mexikos Torwart Guillermo Ochoa nach einem schwachen Test-Auftritt seiner Mannschaft, die am 17. Juni gegen Deutschland spielt. Nach einem 3:0-Erfolg gegen Island am Freitag verlor das Team am Dienstag 0:1 gegen Kroatien. Bitter für Mexiko war zudem, dass sich bei der in Texas ausgetragenen Partie die Verteidiger Carlos Salcedo, Diego Antonio Reyes und Néstor Araujo verletzten.

In Schweden wird indes weiter diskutiert, ob der eigentlich aus dem Nationalteam zurückgetretene 36 Jahre alte Superstar Zlatan Ibrahimovic doch noch mit zur WM soll. Die Skandinavier verloren drei Tage nach dem 1:2 gegen Chile auch in Rumänien 0:1.

Auf schwerem Geläuf tat sich Schweden schwer und kam kaum zu Chancen. «Das Ende der Partie hat gezeigt, welchen Wert es haben könnte, Zlatan bei der WM in den Schlussphasen von Spielen einzusetzen», kommentierte die Zeitung «Dagens Nyheter». «Aber die große Frage ist, ob Trainer Janne Andersson denkt, dass es den Zlatan-Zirkus wert ist, der mit diesem „Super-Joker“ käme.»

Südkoreas Trainer Shin Tae Yong lobte nach dem 2:3 in Polen die Einstellung seines Teams, das ein 0:2 ausgeglichen hatte und erst in der Nachspielzeit verlor. Sein Topspieler, Ex-Bundesligaprofi Son Heung Min von Tottenham Hotspur, warnte jedoch: «Bei der WM sind die Teams stärker als wir, und wenn wir leichte Tore zulassen, werden wir ernste Probleme haben.»

In Russland sorgten Fans für Ärger: Beim 1:3 gegen Frankreich in St. Petersburg machten Zuschauer Affengeräusche nach, wenn Paul Pogba und andere schwarze Spieler Frankreichs am Ball waren. Der Auftritt der russischen Auswahl sorgte sowohl für Zuversicht als auch Pessimismus. «In diesem Spiel haben wir qualitativ besser gespielt als zuvor. Hätten wir diesmal nicht gegen Frankreich gespielt, sondern gegen einen schwächeren Gegner, wäre das Ergebnis ein anderes», sagte Trainer Stanislaw Tschertschessow.

Anders beurteilte die Boulevard-Zeitung «Komsomolskaja Prawda» den Auftritt. «Das ganze Spiel war wieder schmerzhaft und bitter», kommentierte sie und ergänzte: «Eigentlich sollte die russische Mannschaft mit solchen Spielen Selbstvertrauen gewinnen und ihre eigenen Kräfte besser kennenlernen. Doch nun verschwinden langsam alle Hoffnungen, dass sie bei der WM irgendetwas holt.»


(dpa)

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