Braunschweig – Die Reise ins verschneite Mitrovica traten die deutschen Nachwuchs-Fußballer entspannt und gut gelaunt an.
Beim Basketball-Training mit den Löwen Braunschweig stimmte sich die U21 auf den Kurztrip ein, und auch sportlich fühlt sich die Mannschaft gut vorbereitet auf die Auswärtsaufgabe beim krassen Außenseiter. «Wir wollen wieder unser Spiel durchziehen und unsere Qualität zeigen, dann holen wir uns drei Punkte», sagte der Nürnberger Eduard Löwen vor der Partie in der EM-Qualifikation am Dienstag (18.45 Uhr).
Mit 15 Zählern aus sechs Spielen führt U21-Europameister Deutschland die Qualifikationsgruppe fünf vor Irland an, mit einem Sieg im Kosovo soll der nächste Schritt auf dem Weg zum Turnier in Italien und San Marino gelingen. «Wir müssen auf jeden Fall weiter aufpassen», sagte Maximilian Eggestein der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die vermeintlich sichere Tabellenführung. «Wir spielen noch zweimal gegen die Iren, und sie haben theoretisch noch alles in der eigenen Hand. Deswegen müssen wir einfach weiter unsere Leistung bringen, unsere Siege einfahren, damit wir am Ende auch auf Platz eins stehen.»
Die 90 Minuten in Mitrovica dürften allerdings alles andere als einfach werden. U21-Debütant Kosovo hat eine defensivstarke, bissige Elf, gegen die die DFB-Auswahl schon beim 1:0 im Hinspiel einige Mühe hatte. «Das war auf gar keinen Fall ein Selbstläufer, und das wissen wir natürlich auch fürs Rückspiel», sagte Hinspiel-Torschütze Eggestein. Löwen prophezeite: «Sie werden besonders motiviert sein, wenn es darum geht, den Favoriten aus Deutschland zu schlagen.» Fehlen werden U21-Neuling Florian Müller, der mit einer Verletzung am Daumen abreiste, sowie der angeschlagene Thilo Kehrer.
Hinzu kommt das Winterwetter im Kosovo. «Wir haben ein paar Bilder gesehen vom letzten Spiel, wo der Platz extra geräumt wurde vom Schnee, es gibt keine Rasenheizung, es soll weiter schneien», berichtete U21-Co-Trainer Daniel Niedzkowski. «Da kann man sich ungefähr vorstellen, wie das Feld wahrscheinlich aussehen wird am Dienstag.»
Als Ausrede soll dies für die Mannschaft von Trainer Stefan Kuntz aber nicht gelten. Der 55-Jährige setzt auf die professionelle Einstellung seiner Spieler. «Die Aufgabe wird sicherlich sein, dass man ein Spiel gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner total konzentriert angeht», sagte er. Schon unmittelbar nach dem 3:0 gegen Israel warnte Kuntz davor, den Gegner zu unterschätzen.
Abwehrspieler Waldemar Anton, der mit Kapitän Jonathan Tah in der U21 zuletzt wichtiger Bestandteil der starken Defensive war, sieht diese Gefahr nicht. «Wir haben viele Typen in der Mannschaft, die wissen, wie man mit solchen Situationen umgeht», sagte der Bundesliga-Profi von Hannover 96. «Ich denke, dass wir mit klarem Kopf und voll konzentriert auf das Spiel in den Flieger steigen.»
(dpa)