Berlin – Argentinien gegen Spanien, England empfängt Italien, Portugal trifft auf die Niederlande – auch Teil zwei der WM-Härtetests bietet hochkarätige Duelle. Die wichtigsten Protagonisten der internationalen Länderspielwoche im Formcheck:
RONALDO: Nur einer ist beim Europameister schon in echter WM-Form. Der fünfmalige Weltfußballer besticht derzeit nicht nur im Trikot von Real Madrid, sondern bewahrte auch Portugal mit seinen beiden Treffern in der Nachspielzeit beim 2:1 gegen Ägypten vor einem bitteren Start ins Weltmeisterschaftsjahr. «Eine weitere goldene Seite seiner Karriere», schwärmte die Zeitung «Record». Nach der Partie in Zürich steht am Montag in Genf der Abschluss des Schweiz-Doppelpacks für Ronaldo & Co. an. Das Fußball-Wochenende beim Gegner Niederlande stand hingegen im Zeichen der Trauer: Der Tod von Über-Vater Johan Cruyff jährte sich zum zweiten Mal.
MESSI: Lionel Messi betrat am Wochenende das Territorium seines größten Rivalen. Auf dem Gelände Ciudad Real Madrid, wo sonst Cristiano Ronaldo trainiert, bereitete sich der Superstar des FC Barcelona auf das Test-Highlight gegen Spanien am Dienstag vor. Beim 2:0 über Italien hatte Messi noch mit Oberschenkelproblemen pausiert – will jetzt aber für die ersten Glanzmomente für die Albiceleste im WM-Jahr sorgen. «Hoffentlich bin ich fit, um zu spielen. Ich habe jetzt ein paar Tage mehr, um auszuruhen», sagte der 30-Jährige.
LEWANDOWSKI: Ohne Robert Lewandowski keine Party: Wenn der Bayern-Stürmer nicht trifft, steckt gleich das ganze polnische Team in der Krise. Seit drei Spielen warten Lewandowski und seine Mannschaft nun schon auf einen Treffer und einen Sieg. «Polen verliert seine Wirksamkeit», titelt das Portal «Przeglad Sportowy» nach dem 0:1 gegen Nigeria. Am Dienstag soll im Test gegen den deutschen WM-Gegner Südkorea die Treffsicherheit zurückkehren.
DONNARUMMA: Beim 0:2 gegen Argentinien stand bei Italien der 40 Jahre alte Gianluigi Buffon als Vertreter der ruhmreichen Vergangenheit im Tor – im Duell mit England darf am Dienstag die Zukunft ran. Noch hat der 19 Jahre alte Gianluigi Donnarumma kein Pflichtspiel für die Squadra Azzurra absolviert, wird aber den großen Gigi langfristig beerben. Die Gegenwart ist nach der WM eher trist, immer noch sucht Italien die langfristige Lösung auf der Trainerbank.
FODA: Blamage verboten – nach seinem zweiten Sieg im zweiten Spiel soll für Franco Foda mit Österreich auch gegen Luxemburg am Dienstag nichts schiefgehen. Der Nationalcoach hat dabei in den ersten Monaten schon einen bleibenden Eindruck hinterlassen. «Franco ist einer, der sehr ins Detail geht, der nichts dem Zufall überlasst», lobte Sportdirektor Peter Schöttel angesichts des 3:0-Erfolgs gegen Slowenien. Im Duell mit Luxemburg will Foda personell testen – und verzichtet deshalb unter anderem auf Bayern-Profi David Alaba.
SKIBBE: Im griechischen Fußball regiert der große Trübsinn. Die WM wurde verpasst, der Vereinsbetrieb ist nach Skandalen für unbestimmte Zeit ausgesetzt, der Weltverband FIFA droht mit dem Rauswurf. Beim mauen 0:1 gegen die Schweiz verloren sich nun nur 5000 Zuschauer im Athener Olympiastadion – die Fans sind völlig enttäuscht aufgrund der miserablen Zustände. Nun gibt es Überlegungen, die Spiele der Nationalmannschaft in den Provinzstädten Heraklion auf Kreta oder Patras oder sogar der kleinen Arena von Panathinaikos Athen auszutragen. Doch Coach Michael Skibbe gibt sich trotz all der Nebenschauplätze zuversichtlich – am Dienstag soll im Test gegen WM-Teilnehmer Ägypten es mal wieder ein positives Zeichen geben.
(dpa)