Trondheim – Eric Frenzel hat die Jagd nach dem Weltcup-Weltrekord wieder aufgenommen. Der dreimalige Olympiasieger in der Nordischen Kombination kam in Trondheim zu seinen 43. Sieg.
Damit fehlen dem 29 Jahre alten deutschen Fahnenträger bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang nur noch fünf Siege, um den Finnen Hannu Manninen von der Spitze dieser Statistik zu verdrängen.
Bei seinem zweiten Saisonsieg verdrängte Frenzel im Schlussspurt Weltcup-Spitzenreiter Akito Watabe (Japan) auf Platz zwei. Dritte und Vierte wurden die Olympiasieger Fabian Rießle und Johannes Rydzek. Damit ist der Kampf um den Nationencup vor den fünf letzten Wettbewerben der Saison noch einmal spannend.
So einfach, wie es am Ende aussah, wurde Frenzel der Erfolg nicht gemacht. Nach dem Springen hatte der Sachse 27 Sekunden Rückstand auf Watabe und wollte diese so schnell wie möglich wettmachen. Das gelang, denn bei Halbzeit hatte er den Japaner eingeholt. «Es war mein Ziel, schnell aufzuschließen und mich dann im Windschatten zu erholen. Nur hat die Erholungsphase sehr lang gedauert», berichtete Frenzel im ZDF. Deshalb musste er seine Taktik ändern. Er verzichtete auf einen Angriff am letzten Anstieg, konterte stattdessen Watabes Angriff und fuhr mit den besseren Ski in der Abfahrt an ihm vorbei.
«Akito fightet noch um den Gesamtsieg und hat heute ein paar Plätze zwischen sich und seinen Verfolger Jan Schmid gelegt. Ich glaube, er kann es verkraften, dass ich gewonnen habe», meinte Frenzel und bekam das Lob seines Trainers. «Er hat sich endlich wieder mit einem guten Sprung das nötige Selbstvertrauen geholt. Wenn er eine Siegchance sieht, dann will er sie auch nutzen», sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch.
Er sah auch die Aufholjagden von Rießle und Rydzek sehr positiv. «Es war ein tolles Rennen von beiden. Sie haben die Norweger niedergehalten, das war die Hauptsache. Letztlich ist es völlig egal, wer Dritter wird», bemerkte Weinbuch und kündigte den Norwegern harte Konkurrenz im Kampf um den Nationencup an. «Mal sehen, was da noch geht», sagte der Erfolgscoach. Noch liegen die Nordeuropäer mit 218 Punkten Vorsprung an der Spitze.
(dpa)