Zürich – Der frühere FIFA-Präsident Joseph Blatter hat ihm zugeschriebene Aussagen, dass Franz Beckenbauer rund um die Bewerbung Australiens für die Fußball-WM 2022 bezahlt worden sei, zurückgewiesen.
Dies habe er nie gesagt, sagte Blatter der Deutschen Presse-Agentur in Zürich. «Und das würde ich auch niemals sagen, weil ich es nicht weiß.» In einem Buch der Autorin Bonita Mersiades war Blatter mit den Worten zitiert worden, dass das damalige FIFA-Exekutivmitglied Beckenbauer das, was er für Australien getan habe, nicht für Nichts getan habe. Letztendlich war Katar 2010 als Gastgeber der Weltmeisterschaft in vier Jahren ausgewählt worden.
In Bezug auf die Affäre um die WM 2006 in Deutschland gab Blatter an, keine Kenntnis darüber zu haben, warum der frühere FIFA-Vizepräsident Mohamed Bin Hammam 6,7 Millionen Euro erhalten habe. «Ich weiß nur, dass wir in der FIFA Banker waren, das Geld bekommen haben und an Robert Louis-Dreyfus zurückgeleitet haben», sagte der 81-Jährige. «Wer es nachher bekommen hat – ich weiß jetzt, dass es Bin Hammam ist. Aber warum er es bekommen hat, weiß ich nicht.»
Die Summe und ihre Verwendung sind ein zentraler Punkt in der Affäre um die Vergabe der Weltmeisterschaft nach Deutschland im Jahr 2000. Das Geld floss im Jahr 2002 von einem Konto von Beckenbauer und seinem kurz darauf verstorbenen Manager Robert Schwan über die Schweiz auf ein Konto in Katar, das zu dem Firmengeflecht von Bin Hammam gehörte. Kurz darauf erhielt Beckenbauer diese Summe als Darlehen vom früheren Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus zurück, der wiederum sein Geld drei Jahre später vom DFB zurückforderte. 2005 überwies der Verband die 6,7 Millionen Euro über ein Konto des Weltverbandes FIFA an Louis-Dreyfus.
(dpa)