Mannheim – Zumindest das ungeliebte deutsche Duell im Achtelfinale der Champions League bleibt den Handball-Bundesligisten erspart. So richtig zufrieden wirkten nach dem Ende der Gruppenphase aber nur Rekordmeister THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt.
Kiel trifft zum Auftakt der K.o.-Runde nun auf Pick Szeged aus Ungarn, Flensburg tritt gegen IFK Kristianstad aus Schweden an. Und die Rhein-Neckar Löwen bekommen es anstatt mit dem THW nun mit KS Vive Kielce zu tun, dem polnischen Champions-League-Sieger von 2016.
Löwen-Sportchef Oliver Roggisch sieht die vergleichsweise schwere Aufgabe pragmatisch. «Egal wer es im Achtelfinale jetzt ist, wir wollen diese Runde überstehen», sagte der 39-Jährige. Zumindest können die Mannheimer im Achtelfinale auf ihren Rückkehrer setzen. Denn gegen den polnischen Spitzenclub wird auch Kim Ekdahl du Rietz wieder zur Verfügung stehen. Beim abschließenden 30:30 gegen Nantes durfte der Schwede noch nicht ran, dafür wird der Rückraumspieler erstmals am Dienstag (19 Uhr) im Pokal-Viertelfinale gegen den SC DHfK Leipzig wieder für die Löwen auflaufen.
Während der Bundesliga-Spitzenreiter also noch die Chance auf das Triple hat, ist die Champions League für die Kieler die wohl letzte Chance auf eine Trophäe in dieser Saison. Nach einer bisher schwachen Saison ist der THW vom Meisterschaftskampf in der Liga weit entfernt. Im Pokal kam bereits im Achtelfinale in Hannover das Aus. In der Königsklasse wartet nun mit Szeged ein machbarer Gegner. Und dass die verletzungsgeplagte Mannschaft von Trainer Alfred Gislason zumindest im Europapokal zu Vielem fähig ist, bewies sie mit dem überraschenden 29:29 beim Titelfavoriten Paris Saint-Germain.
«Ich bin wirklich beeindruckt», schwärmte Gislason nach der Partie am Sonntagabend. Als erstem Team überhaupt war dem THW in dieser Saison ein Punktgewinn in Paris gelungen. Sollten sich die Kieler gegen Szeged durchsetzen, würde im Viertelfinale Titelverteidiger Vardar Skopje und damit der nächste schwere Gegner warten. So weit denken die in dieser Saison leidgeprüften Kieler aber längst nicht – genauso wenig wie Nordrivale Flensburg, für den das Achtelfinale ebenfalls nur eine Durchgangsstation sein soll.
Denn mit Kristianstad erwischte der deutsche Vizemeister den wohl leichtesten Gegner – auch wenn SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke bereits warnte: «Das wird keine leichte Aufgabe, wir bekommen es mit gutem schwedischen Handball zu tun», sagte er. Alles andere als das Erreichen der nächsten Runde wäre aber auch für sein Team eine Enttäuschung.
(dpa)