Sotschi – Die bevorstehende Einführung des Videobeweises bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland wird vom DFB-Trainerstab um Joachim Löw ausdrücklich begrüßt.
«Der Videobeweis kann nicht den Anspruch haben, zu hundert Prozent für Gerechtigkeit zu sorgen oder alle Szenen richtig zu entscheiden. Aber eines ist sicher: Der Videobeweis macht das Spiel gerechter», sagte Löws Assistent Thomas Schneider nach dem Team Workshop der FIFA in Sotschi.
Die geplante Nutzung des derzeit auch in der Bundesliga erprobten Video-Assistenten bei der WM-Endrunde im Sommer war ein großes Thema bei dem Seminar der 32 WM-Teilnehmer. Bei der entscheidenden Sitzung des International Football Association Boards (IFAB) am kommenden Samstag in Zürich wird damit gerechnet, dass die Regelhüter eine Erlaubnis für den Einsatz der Video-Referees erteilen. FIFA-Präsident Gianni Infantino gilt als Befürworter des Videobeweises bei der WM.
In Sotschi sei zudem die Möglichkeit angekündigt worden, bei der WM erstmals auch von der Trainerbank aus direkt mit einem Spielanalysten auf der Stadiontribüne kommunizieren zu dürfen. Auch Screenshots von oben dürften dann live nach unten übermittelt werden, wie Schneider berichtete. «Die technische Innovation hält im Fußball auch auf der Bank Einzug. Das ist eine Neuerung, die uns Trainern mehr Möglichkeiten gibt», sagte Löws Assistent.
Co-Trainer Marcus Sorg sitzt bereits jetzt bei Länderspielen der deutschen Mannschaft während der ersten Hälfte auf der Tribüne, um aus diesem Blickwinkel taktische Eindrücke zu gewinnen. In Zukunft könnte er diese sofort via Headset an Chefcoach Löw übermitteln.
(dpa)