Leipzig – Der Plan ist einfach. «Wir wollen schnell für klare Verhältnisse sorgen», sagte RB Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl. Er befürchtet: Gegner SSC Neapel ist nach der 1:3-Hinspielniederlage auf Wiedergutmachung aus.
Schonen für die Liga? Kommt für den RB-Coach erst gar nicht infrage. Man wolle in beiden Wettbewerben das Bestmögliche erreichen, betont Hasenhüttl vor dem Rückspiel der Zwischenrunde an diesem Donnerstag.
Nur 71 Stunden später steht für die Leipziger schon das Heimspiel in der Fußball-Bundesliga gegen den 1. FC Köln an. Daran will RB aber erst nach dem Abpfiff des Wiedersehens mit dem Spitzenreiter der Serie A denken.
Denn die Aufgabe ist trotz sehr guter Ausgangsposition nicht einfach. Bringt SSC-Trainer Maurizio Sarri im Mittelfeld und Angriff wie von Hasenhüttl prophezeit seine besten Spieler, könnte die Defensive der Leipziger gehörig unter Druck geraten, denn die Gäste müssen mindestens drei Tore erzielen. So viele Gegentreffer ließen die Sachsen in dieser Saison nur einmal (2:3 gegen Hertha BSC am 17. Dezember) zu. Gegen die Neapolitaner muss Hasenhüttl allerdings auf seinen Abwehrchef verzichten: Kapitän Willi Orban fällt wegen einer tiefen Fleischwunde aus der Partie am Montag bei Eintracht Frankfurt (1:2) aus.
Als Alternativen in der Abwehr hat Hasenhüttl den erfahrenen Stefan Ilsanker, der im Hinspiel gesperrt war, oder Ibrahima Konaté, der 18 Jahre jung ist. Zudem ist der Franzose 1,92 Meter groß, gegen Spieler wie den nur 1,63 Meter großen Lorenzo Insigne oder den 1,69 Meter großen Dries Mertens ist das keine ideale Voraussetzung. Und Insigne kündigte schon mal an, dass man mit Boshaftigkeit und ein bisschen Wut antreten werde, um das Hinspielergebnis wettzumachen.
Mit einem schnellen eigenen Tor dürften die Leipziger den Angriffswillen der Gäste aber womöglich rasch eindämmen, mit zwei Treffern vermutlich brechen. Dann müsste Napoli vier Tore erzielen. Allerdings steht Hasenhüttl in Naby Keita auch einer der wichtigsten Ideengeber im RB-Spiel nicht zur Verfügung wegen einer Oberschenkelzerrung. Umso besser wäre es für den Bundesliga-Fünften, dass der Plan des Coaches aufgeht.
(dpa)