Pyeongchang – Die zweimalige Bob-Olympiasiegerin Kaillie Humphries aus Kanada hat schwere Vorwürfe gegen den jamaikanischen Bob-Verband erhoben. «Die Jamaikaner lügen», sagte Humphries in einem Interview der Zeitung «Welt».
Humphries, die in den Rennen am Dienstag und Mittwoch ihr drittes Olympia-Gold anpeilt, wird von Sandra Kiriasis an der Bahn betreut. Die Turin-Olympiasiegerin hatte sich nach einem Streit um Materialbeschaffung vom Team Jamaika um die ehemalige US-Pilotin Jazmine Fenlator-Victorian getrennt. Daraufhin musste die 43-jährige Sächsin ihre Olympia-Akkreditierung abgeben.
«Ich verstehe, dass Sandra sich ausgenutzt fühlt. Sie haben Vorteile aus unserer Kooperation gezogen, sie hingehalten und ihr keine echten Gründe für die Beschränkungen genannt. Da steckt viel Persönliches dahinter», meinte Humphries, die vor allem die Funktionäre im Hintergrund anklagt: «Ich hasse es und es killt mich innerlich, wenn Politik im Sport die Schlüsselrolle übernimmt und Leute es besser zu wissen glauben, die nichts mit dem Sport zu tun haben.»
Humphries bestätigte zudem, dass Kiriasis den Jamaikanern einen Bob vom BSC Winterberg besorgt habe. Wie die Sprecherin der Jamaica Bobsleigh Federation, Kathleen Pulito, mittlerweile verschiedenen Medien bestätigte, hat eine nationale Bierfirma aus der Hauptstadt Kingston (Red Stripe) spontan Kontakt zum Verband aufgenommen und dem Team der Karibikinsel einen neuen Schlitten als Geschenk zur Verfügung gestellt.
(dpa)