Pyeongchang – Magdalena Neuner traut Deutschlands neuer Biathlon-Königin Laura Dahlmeier auch bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang Großes zu.
«Sie ist eine der Top-Favoritinnen überhaupt. Wenn sie gesund bleibt, ist sie nur schwer zu schlagen oder hat zumindest in jedem Rennen eine Chance auf das Podium», sagte die Biathlon-Rekordweltmeisterin der Deutschen Presse-Agentur. Es müsste schon nicht mit rechten Dingen zugehen, «wenn Laura keine Olympia-Medaille holt. Das kann ich mir nicht vorstellen.» Die erste Chance hat Dahlmeier am Samstag im Sprint.
Für Dahlmeier spricht aus Sicht von Neuner neben ihrer gewachsenen Laufstärke vor allem die extreme mentale Stärke. «Ich glaube nicht, dass sie jemals Probleme am Schießstand bekommen wird. Sie ist für diesen Sport gemacht, geboren», sagte die Rekord-Weltmeisterin, die selbst in ihrer Karriere immer wieder Probleme beim Schießen hatte.
In machen Rekordlisten ist die siebenmalige Weltmeisterin Dahlmeier schon an ihrem einstigen Vorbild vorbeigezogen. Bei den Olympiasiegen führt Neuner noch mit 2:0. Sportlich macht sich Neuner keine Sorgen. Nur der mediale Rummel im Falle des Erfolges könnte aus ihrer Sicht zum Problem werden. «Da ist viel Presse, viele Interviews, das Deutsche Haus – das sind meine einzigen Bedenken, dass sie damit nicht so gut zurechtkommen könnte», sagte Magdalena Neuner.
Sie selbst erlebte bei ihrem Doppel-Gold bei Olympia 2010 in Vancouver die Schattenseiten des Erfolgs. «Ich konnte es bei Olympia nicht entspannt sehen und war überfordert. Ich habe mich innerlich dagegen gewehrt und gedacht, warum können sie mich das nicht einfach genießen lassen», sagt Neuner und hat einen Wunsch für ihre legitime Nachfolgerin: «Ich hoffe, dass Laura versteht, dass es dazu gehört und versucht, es entspannt zu sehen. Je schneller man das akzeptiert, umso besser.»
(dpa)