Seefeld – Ansprechende Resultate aus dem vollen Training heraus: Die deutschen Langläufer haben den letzten Weltcup vor den Olympischen Spielen genutzt, um Selbstvertrauen zu tanken.
Thomas Bing mit Rang elf im Massenstart-Wettbewerb, Victoria Carl als Sprint-Zwölfte und Katharina Hennig als 13. über 10 Kilometer sorgten in Seefeld für Ergebnisse, die auch die Bundestrainer freuten.
Als Sieger in Seefeld ließen sich die Etablierten feiern. Im Damen-Sprint gab es ein Novum: Erstmals in der Weltcup-Geschichte wurden in dieser Disziplin mit der Schweizerin Laurien van der Graaff und Sophie Caldwell aus den USA zwei Athletinnen zu Siegerinnen erklärt. Die Amerikanerin Jessica Diggins gewann den 10-Kilometer-Massenstart-Wettbewerb, während bei den Herren Weltcup-Spitzenreiter Johannes Kläbo aus Norwegen im Sprint und Dario Cologna aus der Schweiz auf der Distanz nicht zu schlagen waren.
«Angesichts unseres harten Trainingsprogramms, das wegen der fehlenden Olympia-Normen später als geplant starten konnte, muss man die Resultate schon ganz positiv beurteilen. Thomas Bing fehlten auf den letzten 500 Metern ein paar Körner, sonst hätte er sicher noch weiter vorn landen können», sagte Herren-Trainer Janko Neuber. Bing sah es ähnlich: «Ich hatte mir am letzten Anstieg das falsche Hinterrad gesucht und musste viel investieren, um wieder die Lücke zu schließen. Die Kräfte fehlten dann im Schlussspurt», sagte der Thüringer.
Hennig holte sich mit einer offensiven, couragierten Laufleistung ihr bestes Saisonergebnis. «Mich hat es vorgeschwemmt, da bin ich fast ein wenig erschrocken. Am Ende war es: Rette sich, wer kann», sagte die 21-Jährige, die in der Spitzengruppe sogar Zeit fand, die Großen der Szene zu studieren. «Da kann man sich schon was abschauen, besonders was den Rhythmus in den Übergängen anbelangt», erzählte die Sächsin.
Frauen-Trainer Torstein Drivenes freute sich für Hennig, war aber trotzdem kritisch: «Steffi Böhler und Nicole Fessel hätten wir schon gern unter den besten Zehn gehabt, aber kein Tag ist wie der andere. Ich bin Optimist für Olympia.» Und Victoria Carl mutmaßte: «Wenn es aus dem Training heraus schon so läuft, dann ist bei Olympia noch mehr möglich.»
(dpa)