Platini zieht vor Europäisches Menschenrechtsgericht

Straßburg – Der ehemalige UEFA-Präsident Michel Platini hat gegen seine vierjährige Sperre eine Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) eingelegt. Das bestätigte der Medienberater des Franzosen.

«Das ist für mich eine Frage der Ehre. Ich will Gerechtigkeit», sagte Platini der Zeitung «Le Monde». Er fechte damit die Sanktionsverfahren des Fußball-Weltverbands FIFA und den Schiedsspruch des Internationalen Sportgerichtshofs CAS in Lausanne an.

Platini war von der FIFA-Ethikkommission zunächst für acht Jahre für alle Fußball-Aktivitäten gesperrt worden, der Bann wurde später auf vier Jahre reduziert. Grund war eine dubiose Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken, die der frühere Präsident der Europäischen Fußball-Union 2011 von Ex-FIFA-Chef Joseph Blatter erhielt. Platini und Blatter hatten stets argumentiert, es habe sich bei dem Geld um eine verspätete Gehaltszahlung für Beratertätigkeiten gehandelt. Auch der frühere FIFA-Chef wurde deshalb gesperrt.

Dem Bericht von «Le Monde» zufolge sieht Platini eine Verletzung von Artikel 6.1 der Europäischen Menschenrechtskonvention, der das Recht auf ein faires Verfahren garantiert. Platinis Anwälte sagten der Zeitung, ihr Mandant erwarte vom Gerichtshof, dass er die Schweiz dafür sanktioniere, dass diese auf ihrem Staatsgebiet Justizinstanzen habe walten lassen, denen es an Unabhängigkeit von der FIFA-Exekutive mangele. Damit seien insbesondere die FIFA-Ethikkommission und die Berufungskommission gemeint, aber auch der CAS. Das Schweizer Bundesgericht in Lausanne hatte eine Beschwerde Platinis im vergangenen Sommer abgewiesen.


(dpa)

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