Berlin (dpa) – Ricco Groß, der deutsche Trainer der russischen Biathlon-Männer, hat das IOC attackiert und eine öffentliche Erklärung für das vermeintliche Olympia-Aus seines Starläufers Anton Schipulin gefordert.
«Warum darf ein Athlet im Weltcup starten und bei Olympia nicht? Auf der einen Seite sagt der Biathlon-Weltverband, dass alles in Ordnung ist und er im Weltcup starten darf. Auf der anderen Seite sagt das IOC, dass nicht alles in Ordnung ist und er in Pyeongchang nicht starten darf. Dafür muss öffentlich ein Grund genannt werden», sagte der viermalige Olympiasieger dem Nachrichtenportal t-online.de.
Das russische Nationale Olympische Komitee ROK hatte am 23. Januar bekanntgegeben, dass Schipulin und weitere Sportler nicht auf der Einladungsliste für die Spiele stünden. «Seitens des IOC finde ich es sportlich nicht fair, so etwas so kurz vor Olympia bekanntzugeben – zumal bisher keine Begründungen oder Beweise genannt wurden», sagte Groß.
Trotz allem will er sich mit seinem Team weiter vorbereiten. «Uns bleibt nur, auf den 27. Januar zu warten. Nach meinem Stand soll dann das letzte Wort gesprochen werden. Bis dahin werden wir uns ganz normal vorbereiten», sagte der 47-Jährige.
Der neunmalige Weltmeister Groß hat das russische Team nach den Sotschi-Spielen übernommen. Um Kontrollmöglichkeiten zu schaffen, habe er «viele Trainingsmaßnahmen in Mitteleuropa durchgeführt, um für die Doping-Kontrolleure besser greifbar zu sein. Das ist von der Weltantidopingagentur WADA auch fleißig genutzt worden. Mehr kann ich nicht machen», sagte Groß dem Nachrichtenportal.
(dpa)