Rekord-Geldstrafe für Mischa Zverev wegen Aufgabe

Melbourne – Der deutsche Tennisprofi Mischa Zverev ist wegen seiner Aufgabe in der ersten Runde der Australian Open zu einer Rekord-Geldstrafe verurteilt worden.

Wie bei dem Grand-Slam-Turnier in Melbourne mitgeteilt wurde, soll der 30 Jahre alte Hamburger 45 000 US-Dollar zahlen wegen seiner «Erstrunden-Leistung» (Paragraf IIIG «first round performance»). Sein Preisgeld für die erste Runde hatte 47 000 US-Dollar betragen. Das Management Zverevs kündigte Einspruch gegen das Urteil an.

Zverev hatte in seinem Match gegen den Südkoreaner Hyeon Chung, der nach Siegen gegen Alexander Zverev und Novak Djokovic bei den Australian Open im Viertelfinale steht, beim Stand von 2:6, 1:4 nach 48 Minuten aufgegeben. Der ältere der beiden Zverev-Brüder klagte später über eine Knochenhautentzündung in der Schulter seines linken Schlagarmes sowie einen Fieber-Infekt.

Der deutsche Davis-Cup-Spieler ist damit das erste Opfer einer neuen Regel, die verhindern soll, dass angeschlagene Profis nur wegen des Preisgeldes antreten und dann aufgeben. Die Strafe von 45 000 US-Dollar ist die höchste, die bislang während eines Grand-Slam-Turniers gegen einen Profi verhängt wurde.

Ende November 2017 hatten die Organisatoren der vier wichtigsten Turniere der Tennis-Saison diese Regel beschlossen. So erhalten Spieler, die innerhalb von vier Tagen vor Turnierbeginn verletzungsbedingt zurückziehen, die Hälfte des Preisgeldes für ein Erstrunden-Aus. Die andere Hälfte geht an die Lucky Loser aus der Qualifikation, die dadurch ins Hauptfeld rutschen. In Wimbledon hatte es im vergangenen Jahr zahlreiche Erstrunden-Aufgaben gegeben, in Melbourne war Mischa Zverev in diesem Jahr der einzige, der ein Auftakt-Match nicht zu Ende spielte.


(dpa)

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