Frankfurt/Main – Für die neue Vorstandsvorsitzende des Deutschen Olympischen Sportbundes wäre eine erneute deutsche Olympia-Bewerbung wünschenswert.
«Gäbe es etwas Schöneres, als einmal Gastgeber von Olympischen Spielen im eigenen Land zu sein?», sagte Veronika Rücker im Interview der Deutschen Presse-Agentur. «Ich bin überzeugt, dass das möglich sein wird, aber dafür ist viel Vorbereitung notwendig.»
Man müsse dafür «einen Nährboden» legen, um Akzeptanz für so ein großes Projekt zu schaffen. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Deutschland dem Wunsch nach Olympischen Spielen auf Dauer verschließen wird», meinte die Nachfolgerin von Michael Vesper.
Die 47-jährige Sportwissenschaftlerin ist die erste Frau im höchsten Hauptamt des deutschen Sports. «Für mich ist die Rolle etwas Besonderes, unabhängig davon, ob ich eine Frau bin oder nicht», betonte Rücker, die bei den Winterspielen im Februar in Pyeongchang mit Präsident Alfons Hörmann die DOSB-Delegation leiten wird.
Trotz des Debakels bei den Winterspielen 2014, wo Deutschland nur 19 Plaketten statt der erwarteten rund 30 gewinnen konnte, steht für sie das Medaillensammeln in Südkorea – aber auch bei der Leistungssportreform – nicht allein an erster Stelle. «Medaillen ja, aber nicht um jeden Preis. Dabei bleibt es!», sagte Rücker. «Wir werden keinerlei Anstrengungen unternehmen, um das Medaillenziel über alles andere zu setzen.»
Da stünden die Werte und der olympische Gedanke «vor der Währung der Medaillen». Nach den bisherigen vorolympischen Ergebnissen seien die Ausgangsbedingungen für Pyeongchang jedoch sehr gut. «Deshalb reisen wir zuversichtlich nach Südkorea», versicherte Rücker.
(dpa)