Gute Skibedingungen in den Alpen – aber hohe Lawinengefahr

München – In den Alpen können sich Winterurlauber nach viel Chaos durch Lawinen und Extremwetter wieder auf uneingeschränktes Skivergnügen freuen. Die meisten Straßen, die in den vergangenen Tagen wegen Lawinengefahr gesperrt waren, sind laut ADAC wieder geöffnet.

Verschüttete Straßen seien geräumt worden. Der Zugverkehr zum zwei Tage lang eingeschneiten Schweizer Skiort Zermatt läuft seit Mittwochabend ebenfalls wieder nach Fahrplan. In Tirol ist der Felbertauerntunnel seit Mittwoch auch wieder offen.

Für Skifahrer und Snowboarder herrschen in den Wintersportgebieten gute Bedingungen auf den Pisten. Abseits davon besteht aber weiter hohe Lawinengefahr. Am Wochenende werden frischer Schnee und Sonnenschein erwartet, so der Verband Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte (VDS). In den Höhenlagen der bayerischen Alpen sind die Abfahrtsbedingungen gut bis sehr gut. Auf der Zugspitze liegen derzeit drei Meter Schnee, in Sudelfeld sind es auf den Hängen bis zu 90 Zentimeter.

In Österreichs Skigebieten sind die Verhältnisse ausgezeichnet. In Planai und Ischgl beispielsweise liegen jeweils 120 Zentimeter Schnee auf den Hängen, in Stuben am Arlberg sind es sogar 240 Zentimeter. In der Schweiz haben alle Skigebiete bis auf Saas-Fe wieder geöffnet.

Der ADAC weist darauf hin, dass die Lawinengefahr im Schweizer Kanton Wallis und in den italienischen Regionen Piemont und Aostatal nach wie vor hoch ist. Autoreisende in den Alpen sollten stets den Wetterbericht verfolgen. Schneeketten gehören in den Kofferraum. Winterurlauber sollten auf keinen Fall Lawinensperren missachten und auf nicht freigegebenen Straßen weiterfahren. Das sei nicht nur lebensgefährlich, sondern ziehe auch ein hohes Bußgeld nach sich.

Rechtlich gilt: Wer Skiurlaub als Pauschalreise gebucht hat und wegen Schlechtwetter nicht auf die Piste darf, kann vom Veranstalter kein Geld zurückfordern. Ein Anspruch auf Minderung des Reisepreises und Schadenersatz besteht laut Reiserechtler Paul Degott aus Hannover nicht. Wer ohne Veranstalter in den Winterurlaub fährt, bekommt die mitunter hohen Kosten für den Skipass bei Schließung der Lifte wegen schlechten Wetters nicht erstattet. Die Skigebiete und Liftbetreiber schließen dies in der Regel in ihren Geschäftsbedingungen aus.

Ausgewählte Schneehöhen im Tal und auf dem Berg in Zentimetern sowie die Länge der gespurten Langlaufloipen in Kilometern im Überblick:

Schneehöhen in Deutschland:

Garmisch-Partenkirchen 30/145/15
Zugspitze -/300/-
Sudelfeld 30/105/40
Reit im Winkl 45/140/84
Fellhorn-Kanzelwand 30/110/44
Nebelhornbahn Oberstdorf 30/130/44
Feldberg/Schwarzwald 11/35/34,5
Skiliftkarussell Winterberg 25/25/-
Wurmberg/Harz 5/40/-
Fichtelberg / Erzgebirge 55/55/26

Schneehöhen in Österreich:

Turracher Höhe 115/130/13
Ramsau/Dachstein – Ski amade 40/70/150
Kitzsteinhorn Kaprun 30/330/46
Saalbach Hinterglemm Leogang 50/140/22,9
Kirchdorf / Kitzbüheler Alpen 40/60/130
Planai – Schladming 80/120/-
Stubaier Gletscher / Stubaital 70/300/18
Ischgl 50/120/34,8
Mayrhofen – Zillertal 0/125/-
Tux – Finkenberg 110/210/14
Sölden 152/278/6
Kaunertaler Gletscher 250/390/22,5
Stuben am Arlberg 140/240/-
Silvretta Montafon 35/165/54

Schneehöhen in der Schweiz:

Adelboden 3/120/8
Zermatt 150/300/0
Flims Laax 40/295/61
Davos Klosters 59/189/74
4 Vallées 20/230/5

Schneehöhen in Italien:

Alta Badia 70/180/10
Ortler Skiarena 60/200/-
Kronplatz 20/80/5

Schneehöhen in Frankreich:

Méribel 105/264/0
Les 2 Alpes 70/170/5,7
Val Thorens 220/260/0


(dpa/tmn)

(dpa)