DOSB-Athletensprecher Hartung erwägt Rücktritt

Berlin – Fechter Max Hartung hat im Frust über die Sportverbände und die Politik mit einem Rücktritt als Athletensprecher des Deutschen Olympischen Sportbunds gedroht.

«Wenn es so läuft wie im Moment, werde ich als Athletensprecher nicht weitermachen», sagte der 28-Jährige der «Süddeutschen Zeitung». Hartung kritisierte vor allem die zu geringe finanzielle Athletenförderung. «Sportler aus anderen Ländern, die in etwa so erfolgreich sind wie ich, verdienen in ihrer Sportkarriere mindestens zehnmal so viel», sagte Hartung.

Der DOSB-Athletensprecher war einer von 45 Gründungsmitgliedern des Vereins «Athleten Deutschland», mit dem die deutschen Spitzensportler ihre Interessen auch in der Sportpolitik stärker zu Gehör bringen wollen. Hartung wünscht sich unter anderem eine Verdreifachung der finanziellen Unterstützung für deutsche Leistungssportler. «Also für jene Athleten, die nicht bei Polizei, Bundeswehr oder Zoll angestellt sind», fügte er hinzu. Die Mittel dafür sollten aus dem Bundeshaushalt kommen.

Sollte sich die finanzielle Ausstattung der Athleten nicht verbessern, drohe der Verlust vieler Talente, warnte Hartung. «Da kann man die beste Skischanze haben und den besten Wildwasserkanal, das nützt alles nichts, wenn man keine talentierten Menschen findet, die auch Leistungssport betreiben wollen», sagte Hartung.


(dpa)

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