Die Favoriten der Vierschanzentournee

Oberstdorf (dpa) – Der Mann in Gelb, der Olympiasieger, der letzte  Vierschanzentournee-Gewinner: Der Favoritenkreis für die Tournee sieht alljährlich ähnlich aus. Vor dem Auftakt in Oberstdorf am Samstag dreht sich vieles um den  Gesamtführenden Richard Freitag. 

Doch der Sachse bekommt es mit einigen Herausforderern zu tun. Die Top-Anwärter auf den Gesamtsieg bei der 66. Vierschanzentournee:

RICHARD FREITAG (DEUTSCHLAND): Der Mann, den es zu schlagen gilt bei der Tournee. «Auf dem Papier der Topfavorit», sagt auch sein Trainer  Werner Schuster, der den nach Oberstdorf gewechselten Springer für seine gereifte Persönlichkeit lobt. Der 26-Jährige gewann drei Weltcups in diesem Winter und führt die Gesamtwertung deutlich an. «Ich bin in einer guten, stabilen Form», sagt Freitag.

DANIEL ANDRE TANDE (NORWEGEN): Das 23-jährige Talent aus dem Norden  Norwegens stand im vergangenen Winter schon kurz vor der Krönung bei der Tournee, bevor ihm wegen einer nicht geschlossenen Bindung ein komplett verpatzter Sprung in Bischofshofen passierte. «Es war eine unglaubliche Tournee mit einem furchtbaren Ende», sagte Tande vor dem Start. Er ist konstant und im Weltcup bislang stärkster deutscher Herausforderer.

KAMIL STOCH (POLEN): Der Olympiasieger aus Polen ist bereit für die Titelverteidigung. Stoch kam zuletzt immer besser in Fahrt und feierte zwei Podestplätze bei der Generalprobe in Engelberg. Der 30-Jährige ist ein Mann für die Großereignisse, wie er nicht nur bei der Tournee, sondern auch bei seinen zwei Olympia-Goldmedaillen 2014 in Sotschi zeigte.

STEFAN KRAFT (ÖSTERREICH): Mit dem Gewinn des Gesamtweltcups und zwei Weltmeister-Titeln war Stefan Kraft im vergangenen Winter der Überflieger. Der einstige Sensationssieger bei der Tournee ist zu einem kompletten Springer gereift, der auf allen Anlagen bestehen kann. «Ich muss nicht großartig etwas beweisen. Für mich ist die Ausgangsposition perfekt, ich kann ganz vorne mitmischen», kündigte Kraft an.

ANDREAS WELLINGER (DEUTSCHLAND): Der zweite deutsche Sieg-Kandidat. Wellinger, der mehr als 10 Zentimeter größer ist als seine Rivalen Freitag und Kraft, konnte seine tolle Form aus dem Frühjahr konservieren. Mit seinem ästhetischen Stil und verhältnismäßig wenig Krafteinsatz sprang der Bayer in diesem Winter schon zweimal von Platz 21 noch in die Spitze. Auch ein Sieg in Nischni Tagil gelang ihm. «Ich freue mich einfach auf die nächsten Tage», sagte Wellinger.

PETER PREVC (SLOWENIEN): Rein vom Weltcup-Tableau sieht der Slowene, im Gesamtklassement derzeit auf Rang 20, nicht aus wie ein Siegspringer. Doch Prevc hat bereits bewiesen, dass er es auf allen vier Schanzen kann: Vor zwei Jahren hängte er den Deutschen Severin Freund bei der Tournee ab und gewann dabei drei von vier Wettbewerben. Der älteste von drei Skisprung-Brüdern ist nun eine  Art Geheimfavorit.

(dpa)