London – Während die Profis der Fußball-Bundesliga die Weihnachtspause genießen, kommt die englische Premier League traditionell aus dem Spielen nicht mehr heraus. Highlight ist erneut der «Boxing Day» am zweiten Weihnachtstag.
«Für mich ist es das beste Spiel des Jahres», sagte der spanische Nationalspieler Mata von Manchester United. «Es herrscht eine tolle Atmosphäre in jedem Stadion und auf den Tribünen sind viele Kinder.»
Ursprünglich erhielten am zweiten Weihnachtstag die Arbeiter oder Angestellten von ihren Arbeitgebern in England Geschenke, eine sogenannte «Christmas Box». Seit 1966 beschenkt auf der Insel der Fußball seine Fans regelmäßig mit dem «Boxing Day». Die Stadien sind voll, dazu sitzen viele Millionen Anhänger in den Pubs oder vor dem heimischen Fernseher.
Doch nicht alle Profis sind so euphorisch, wenn es um die Partien an Weihnachten geht. Nationalspieler Antonio Rüdiger wird erstmals in den Genuss des «Boxing Days» kommen. «Für mich das eine neue Erfahrung. Das ist bestimmt nicht einfach. Aber da muss man durch», sagte der Abwehrspieler in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa.
Bei seinen früheren Clubs AS Rom oder dem VfB Stuttgart konnte Rüdiger stets Weihnachten mit der Familie verbringen. Jetzt empfängt er am 26. Dezember mit dem FC Chelsea um 16.00 Uhr Aufsteiger Brighton&Hove Albion. «Es ist das erste Mal, dass ich das erlebe», erklärte der Verteidiger.
Einige Profis gelingt es dennoch, statt Reisen und Hotelübernachtungen Weihnachten mit der Familie zu verbringen. Ex-Profi Kevin Nolan (West Ham und Newcastle United) schaffte das Kunststück fünfmal hintereinander, in den Spielen zwischen Weihnachten und Neujahr wegen einer Rot- oder Gelbsperre zusehen zu müssen. 30 Spieler haben derzeit vier Verwarnungen auf dem Konto und könnten sich mit einer weiteren Gelben Karte eine kleine Pause gönnen, bevor es am 30. Dezember und Neujahr mit einem Doppelspieltag weitergeht.
Ursprünglich gab es sogar den Plan, erstmals seit 1995 wieder an Heiligabend ein Spiel anzusetzen. Auf Wunsch von TV-Sender «Sky» sollte der FC Arsenal gegen Jürgens Klopps FC Liverpool am 24. Dezember (16.00 Uhr) antreten. Am Ende schob die Liga das Match zwei Tage nach vorne. «Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand an diesem Abend ein Fußballspiel schauen will», schimpfte Klopp damals.
Ilkay Gündogan und Leroy Sané haben mit Manchester City am «Boxing Day» noch frei. Die Partie des souveränen Spitzenreiters bei Newcastle United findet erst am 27. Dezember statt. Einen Tag später treten Mesut Özil, Shkodran Mustafi und Per Mertesacker mit dem FC Arsenal bei Crystal Palace an.
(dpa)