Berlin – Topsprinter Marcel Kittel sprach im Fall Chris Froome von einem «Supergau», reagierte aber insgesamt moderater als sein Teamkollege Tony Martin.
Er hoffe, schrieb der zuletzt fünfmalige Etappensieger der Tour de France auf seinen Facebook-Seite, «dass Chris die Situation plausibel und schnell aufklären kann. Dieses Recht wird ihm in diesem konkreten Fall eingeräumt. Aber eins ist auch klar: jeder Tag der Ungewissheit mehr, ist auch ein schlechter für den Radsport.»
Trotzdem wertete der Thüringer die Vorkommnisse als «Supergau», der «Erinnerungen an eine Zeit im Radsport hervorruft, von der wir uns alle so sehr distanzieren wollen.»
Der viermalige Toursieger Froome war in einer Kontrolle bei der Vuelta am 7. September mit 2000 Nanogramm des Asthmamittels Salbutamol im Urin aufgefallen. Die Hälfte ist erlaubt. Froome wurde gemäß der Regeln des Weltverbandes UCI nicht vorläufig suspendiert, muss seinen überhöhten Wert aber erklären. Der 32 Jahre alte Brite riskiert eine Sperre.
Der viermalige Zeitfahr-Weltmeister Martin hatte den Umgang der UCI mit dem Fall am Vortag «einen Skandal» genannt. Er sei «Total wütend. Im Fall Froome wird definitiv mit zweierlei Maß gemessen. Andere Sportler werden nach einer positiven Probe sofort gesperrt».
(dpa)