Berlin – Dirk Zingler, Präsident von Fußball-Zweitligist 1. FC Union Berlin, will dem neuen Trainer André Hofschneider nach der überraschenden Trennung von Jens Keller nicht den Aufstieg zur Pflicht machen.
«André Hofschneider hat nicht den Auftrag aufzusteigen», sagte Zingler in einem Interview auf der Club-Internetseite. «Er hat den Auftrag, aus dieser Mannschaft ein eingeschworenes Team mit einer klaren Hierarchie zu bilden, das den Willen hat, jedes Spiel zu gewinnen. Und wenn wir alle das Gefühl haben, dass er das erreicht hat und wir dann am Ende nicht aufgestiegen sind, bin ich mit jeder Platzierung zufrieden.»
Die Köpenicker hatten sich vor anderthalb Wochen nach drei Spielen mit nur einem Punkt als Tabellenvierter von Keller getrennt. «Es hat regelmäßige interne und kritische Analysen gegeben. Da ging es auch um Selbstreflexion und Kritikfähigkeit, und darum, ob Trainer oder Spieler die Dinge so sehen wie der Verein oder die Zuschauer oder ob man glaubt, dass eigentlich alles in Ordnung ist», sagte Zingler, der sich bislang nicht zu der Entscheidung geäußert hatte.
Keller hatte sich nach der Trennung verwundert gezeigt. «Wenn ich ehrlich bin, überrascht mich die Überraschung der Beteiligten», sagte Zingler.
Er bestätigte, dass es Gespräche mit Kellers Berater über anstehende Vertragsverhandlungen gegeben hatte. «Wir konnten uns vorstellen, mit Jens Keller weiterzumachen, das haben wir ihm auch gesagt», sagte Zingler. Vertragsverhandlungen seien aber auch dazu da, Dinge noch einmal zu überprüfen. «Wir haben uns dann, auch auf Grund der anstehenden Vertragsverhandlungen, dazu entschieden, nicht weiterzumachen.» Hofschneider besitzt einen Vertrag bis Juni 2019.
(dpa)